Sanathana Sarathi 05/2022

Bishu Prusty

Die Geschichte von Bhajan Hanuman, der von Sri Sathya Sai Baba in einem eigens dafür geschaffenen Gewölbe in der Sai Kulwant Hall installiert wurde, das 700 Millionen Namen Sai Babas enthält, ist ebenso faszinierend wie inspirierend.

Während jeder Stein und jede Statue, jeder Baum und jeder Tempel in Prasanthi Nilayam durch den göttlichen Masterplan hierher gebracht wurde, wählte der Herr dennoch für jede Facette dieses Plans seine Instrumente aus. Als sein Werkzeug für diesen heiligen Schrein wählte Sai Baba Sri Subramaniam Chettiar aus, der seinen ersten Darshan von Swami bereits 1944 hatte, als dieser erst 18 Jahre alt war! Der allererste Anblick Sai Babas besiegelte seinen Glauben, und seitdem gab es für ihn kein Zurück mehr in seiner tiefen Hingabe an Swami.

Im Jahr 1983 erlebte Sri Chettiar eine leidvolle persönliche Tragödie. Er versuchte auf vielen verschiedenen Wegen den Schmerz zu überwinden, aber was ihm dabei am meisten half, war das unaufhörliche Rezitieren und Schreiben des Namens „Om Sri Sai Ram“. Tatsächlich schenkte ihm diese Praxis nicht nur Frieden, sondern auch ein Gefühl der Fülle. Dann überlegte Sri Chettiar: Wie schön wäre es, wenn auch andere Menschen von dieser Praxis profitieren würden! Auch sie würden mit Frieden und Wohlstand gesegnet werden. So wurde die Verbreitung dieser Praxis, wie göttlich vorgesehen, zu seinem lebenslangen Sadhana. Damals gründete er mit Sai Babas Segen das „Sri Sai Rama Koti Nama Likhita Yajna Committee“. Dieses Komitee verteilte linierte Notizbücher mit ausreichend Platz, um Sai Babas Namen zu schreiben, und verteilte sie kostenlos an jedermann. Schon bald nahmen viele Menschen dies mit Hingabe und Disziplin auf, und die Freude und der Frieden, den sie daraus schöpften, veranlasste sie dazu, immer mehr Bücher voll zu schreiben. Dies wurde tatsächlich zu einer erhebenden Bewegung. Das Komitee erhielt nun Tausende dieser fertigen Bücher. Alle wurden ordentlich in gelbes Tuch verpackt und nicht nur sorgfältig aufbewahrt, sondern auch jeden Tag mit einer Andacht geehrt. Außerdem führten die Devotees am 23. eines jeden Monats Sai Sahasranamaarcana (das Singen der 1008 Namen Sai Babas) durch und verteilten Essen an die Armen und Bedürftigen.

Als das Komitee Tonnen solcher Bücher angehäuft hatte, betete Sri Chettiar zu Swami, diese Gabe des Likhitajapa anzunehmen. Obwohl alles durch den Göttlichen Willen arrangiert wird, materialisiert es sich mit der Zeit durch Gebet. So erhörte Sai Baba gnädigerweise sein Gebet und die erste derartige Zeremonie fand 1983 statt, als neun Millionen geschriebene Namen zu seinen Lotosfüßen gelegt wurden. Swami segnete all diese Devotees überreich. Dies erfüllte sie mit göttlicher Energie und trieb sie an, diese heilige Tätigkeit mit zusätzlichem Eifer fortzusetzen. Bis 1986 wurden aus neun Millionen 60 Millionen Namen, die Swami dargebracht wurden. Damals beschloss das Sri Sai Rama Koti Nama Likhita Yajna Komitee, das erhabene Ziel von 108 Millionen Sai Nama anzustreben, die Sai Rama dargebracht werden sollten. Dieses Sadhana wurde nun international! Die Suchenden waren nicht mehr auf den Bundesstaat Tamil Nadu oder Südindien beschränkt, Devotees aus der ganzen Welt nahmen an diesem heiligen Tun teil, und 1995 erreichte das Komitee tatsächlich das Ziel von 108 Millionen geschriebener Namen Sai Babas!

Tief bewegt bat Sri Chettiar nun Swami im Gebet um die Erlaubnis, eine große Veranstaltung zum Gedenken an diesen Anlass zu organisieren. Sai Baba stimmte dem bereitwillig zu. Ermutigt durch Swamis Antwort, bat Sri Chettiar erneut: „Swami, können wir an diesem Tag eine Statue aufstellen, um das Ereignis zu feiern?“ Swami lächelte und begrüßte die Idee, wurde aber für eine Weile still und sagte dann: „Niemand kennt die Wirksamkeit von Ramas Namen besser als Hanuman. Hanuman allein kennt die Macht von Ramas Namen und die Herrlichkeit, sich an Ramas Füßen festzuhalten. Stellt also eine Statue von Hanuman auf.“ Sri Chettiar fragte sofort: „Was für ein Material sollten wir für die Statue verwenden?“ Sai Baba wies ihn an: „Mache sie aus Marmor.“ Sri Chettiar fuhr fort: „Swami, wie sollte die Körperhaltung sein?“

Sai Baba sagte sofort: „Dieser Hanuman sollte anders sein. Es sollte ein Bhajan Hanuman sein – Hanuman, der sich im Singen von Ramas Namen verliert.“ In der Tat demonstrierte Sai Baba selbst die Haltung von Hanuman – wie seine eine Hand oben und die andere unten sein sollte, beide halten Kartals (indische Musikinstrumente) und sind in Kontemplation versunken.

Sri Chettiar wusste genau, wie die Statue aussehen sollte, und Sai Baba legte sogar das Datum für die Einweihung fest, den 31. August 1995. Tatsächlich offenbarte Sai Baba den Lehrern seiner Universität und Schule gleich am nächsten Tag, dass er ein unterirdisches Gewölbe vor der Sai Kulwant Hall errichten werde, in dem er die 108 Millionen Namen, die von den Devotees so hingebungsvoll geschrieben worden waren, aufbewahren werde.

Chettiar erhielt die Anweisung von Swami also im Juni 1995. Er hatte drei Monate Zeit, die Statue anfertigen zu lassen. In der Zwischenzeit begannen die Arbeiten in Prasanthi, um das unterirdische Gewölbe zu bauen, wie von Swami angewiesen. Sri Chettiar wollte nichts unversucht lassen, um dieses Ereignis zu einem großen Ereignis werden zu lassen. In der letzten Augustwoche kamen fast 5.000 Menschen aus Madurai, und in einer Halle im Ashram wurde drei Tage lang ein Yajna abgehalten, an dem Tausende teilnahmen. Das Purnahuti des Yajnas wurde am 30. August durchgeführt. Nun war alles für die festliche Aufstellung des Bhajan Hanuman am nächsten Tag vorbereitet.

Der 31. August 1995 war der heiligste Tag von Shuklapancami. In den verheißungsvollen Morgenstunden wurde die Statue von Bhajan Hanuman in einer großen Prozession von der Yajna-Halle gebracht, begleitet von Bhajans und vedischen Gesängen. Die Devotees umrundeten das Allerheiligste des Prasanthi Mandir dreimal und versammelten sich dann an der heiligen Stätte, um auf Swami zu warten. Zur festgesetzten Zeit traf dieser ein und legte selbst das erste Bündel des Likhitajapa-Sadhana in dieses unterirdische Gewölbe, und dann füllte sich dieser Raum langsam mit diesen geheiligten gelben Bündeln der heiligen Liebe.

Tatsächlich waren es an diesem Tag nicht nur 108 Millionen Namen, die hineingelegt wurden, sondern 700 Millionen Namen, da viele weitere Menschen aus Andhra und anderen Bundesstaaten ihr Sadhana des Likhitajapa geschickt hatten. Es war in der Tat ein passender Tribut an Sai Baba im Jahr seines 70sten Geburtstags. Nachdem all diese Perlen der Hingabe hineingelegt worden waren, wurde die Tür zu diesem Gewölbe für immer verschlossen.

Oben auf diesem heiligsten aller heiligen Gewölbe stellte Sai Baba die Statue von Bhajan Hanuman auf. Während Bhajans und vedische Gesänge erklangen, schüttete Swami selbst Gold, Silber, Diamanten, Navaratnas (neun Edelsteine), Kurkuma, Zinnober, gelben Reis und all die heiligen Gegenstände in die heilige Grube und setzte dann das heilige Yantra (mystische Kupferplatte) ein, das 48 Tage lang gemäß den Anweisungen der Schriften verehrt wurde. Nachdem das Yantra angebracht worden war, schob Swami selbst den Bhajan Hanuman liebevoll an die vorgesehene Stelle. Doch das war noch nicht alles. Swami kam dann vom Sockel herunter und beobachtete die Position der Statue aus der Ferne und schlug Korrekturen vor. Von da an wurde dieser wunderbare Bhajan Hanuman aus Marmor nicht nur zum Hüter dieser 700 Millionen Namen seines Herrn, sondern inspiriert seither auch jeden, der den heiligen Bereich der Sai Kulwant Halle betritt, die Welt zu vergessen und sich an den Namen des Herrn zu halten! Noch bedeutsamer ist, dass Sai Baba später offenbarte, dass nur Hanuman allein den kraftvollen Schwingungen widerstehen kann, die ständig von diesem spirituell vibrierenden Gewölbe ausgehen. Heute hallt alles an diesem Ort – Bäume, Säulen, Ziegel, Blumen – von der Süße von Sai Babas Namen wider.

Wir haben keine Vorstellung von der Wirkung, die Namasmarana nicht nur auf uns, sondern auf alle und alles um uns herum haben kann. Um diese Tatsache wohl zu unterstreichen und uns ihrer bewusst zu machen, hat Sai Baba nicht nur diesen Bhajan Hanuman am Haupteingang der Sai Kulwant Hall aufgestellt, sondern auch einen weiteren im Allerheiligsten von Prasanthi Nilayam! Das ist in der Tat der geweihte Ort, an dem die Sai-Bhajan-Bewegung in den 1950er Jahren ihren Ursprung und ihre Blütezeit hatte! Während der Bhajan Hanuman aus Marmor im August 1995 aufgestellt wurde, wies Sai Baba Sri Chettiar an, einen silbernen Bhajan Hanuman in der gleichen Haltung anzufertigen, und diese silberne Statue wurde am 14. Oktober 1995 direkt neben Swamis Thron in der Bhajan-Halle des Prasanthi Mandir aufgestellt. Dies geschah im Rahmen des Sri Sai Paduka Pratishta Mahotsav, das in den 90er Jahren jedes Jahr stattfand. An diesem bedeutsamen Tag hielt Sai Baba sogar eine besondere Ansprache, in der er Hanuman verherrlichte. Er sagte: „Hanuman hatte nur zwei Wünsche. Er sehnte sich intensiv danach, in der Nähe von Rama zu sein und Rama lieb zu sein. Er wollte nichts, was nicht den Namen Ramas verkündete. Er ist ein Ideal für die Menschheit.“

Viele Menschen wissen vielleicht nicht, dass die Sai Kulwant Halle, als sie im Juli 1995 von Sai Baba eingeweiht wurde, ursprünglich nur ein Drittel ihrer heutigen Größe hatte. Anfangs befand sich das Tor der Sai Kulwant Hall dort, wo sich heute die Suprabhatam-Glocke befindet. In späteren Jahren ließ Sai Baba die Halle nach und nach erweitern, bis sie mit diesen heiligen Einrichtungen verschmolz.

Die Heiligkeit und Erhabenheit des heiligen Ortes der Aufstellung des Bhajan Hanuman wurde um ein Vielfaches erhöht, als Sai Baba in einer feierlichen Veranstaltung in der Sai Kulwant Hall inmitten von Veda- und Bhajan-Gesang die Statuen von Sita, Rama, Lakshmana und Hanuman in der Nähe der Statue von Bhajan Hanuman am Haupteingang der erweiterten Sai Kulwant Halle gegenüber dem Gopuram-Tor des Ashrams am 30. September 1999 aufstellen ließ und so Sri Rama und seinen glühenden Verehrer Hanuman zusammenbrachte. Sai Baba materialisierte auch einen Shivalingam, der einen Platz bei den Statuen erhielt, um sie mit seiner Göttlichkeit aufzuladen.

Hanumans Anwesenheit dort inspiriert uns, begeistert uns und erhebt uns, so dass auch uns das Singen seines Namens mit engelsgleicher Freude erfüllt und wir zu jener ätherischen Ebene der ständigen Ekstase seiner Gegenwart aufsteigen können. Wenn du das nächste Mal in Prasanthi Nilayam bist, verneige dich vor Bhajan Hanuman und erhebe dich in Hingabe und Liebe!

© Sri Sathya Sai Sadhana Trust Sadhana Trust – Publications Division, Prasanthi Nilayam

Die Geschichte von Bhajan Hanuman – Symbole des Göttlichen