Sanathana Sarathi 7/2021. Bishu Prusty

Die Ingenieure und der Bildhauer machten sich an die Arbeit, und Bhagavan fuhr nach Chennai. Von Chennai aus erreichte den Aschram-Sekretär die Nachricht: „Wenn Subramanyam mit der Zeichnung fertig ist, bitte ihn, sie nach Chennai zu bringen. Ich möchte sie sehen.“ Und so nahm der Bildhauer den Nachtbus und bereitete sich darauf vor, Bhagavan, der dort im Haus eines alten Devotees wohnte, die Entwürfe vorzulegen. Dort angekommen versuchte er vergeblich das Anwesen zu betreten. Doch schon nach wenigen Minuten kam Bhagavan in seinem Auto durch das Tor herausgefahren. Er erblickte Subramanyam, der mit gefalteten Händen dort stand, rief ihn zu sich und sagte: „Geh hinein und nimm Platz. Ich werde bald zurückkommen.“ Nun bereitete man ihm einen fürstlichen Empfang. Als Bhagavan die Zeichnungen prüfte, lobte er den Bildhauer für seine Arbeit und machte ihm einige Vorschläge, dem Entwurf ein paar schmückende Details hinzuzufügen und sagte: „Wenn du das tust, wird es schön werden.“ Und dann gab er ihm grünes Licht: „Fahr jetzt nach Puttaparthi und beginne mit der Arbeit.“

Das Werk machte schnell gute Fortschritte, obwohl in Puttaparthi zur gleichen Zeit viele andere Arbeiten zur Vorbereitung von Bhagavans 60. Geburtstag im Gange waren: Der Bau des Sri Sathya Sai Planetariums und vieler neuer Appartements, die Errichtung von Wassertanks und schmückenden  Torbögen, außerdem wurden die Kantinen verschönert und alle Gebäude frisch gestrichen.

Shanti Vedika

Swami besuchte die Baustelle jeden zweiten Tag, wodurch die Arbeitsatmosphäre mit frischer Energie aufgeladen wurde. Als die Bühne beinahe fertiggestellt war, sandte ein treuer Devotee, der aus Chennai stammte, große Götterstatuen von Kartikeya, Chandra, Surya, Brahma, Vishnu, Parvati und Ganesha nach Puttaparthi. Als diese eintrafen, rief Bhagavan in seiner Bescheidenheit den Bildhauer zu sich und fragte ihn: „Sind die gut? Sollen wir sie hier aufstellen?“ Als der Bildhauer daraufhin in größter Demut antwortete: „Was immer du befiehlst, Swami!“ gab Bhagavan die Anweisung, die Statue von Parvati im Gelände hinter der Sri Sathya Sai Grundschule aufzustellen, während er Ganesha einen Platz vor der Higher Secondary School zuwies. Die anderen Statuen wurden nach ästhetischen Gesichtspunkten an beiden Seiten der Bühne aufgestellt. Diese schönen Gottheiten verstärkten sofort die Erhabenheit des Ortes.

Als alles fertig war, zerschnitt Bhagavan im Zuge einer schlichten Zeremonie das Band und eröffnete am Morgen des 14. November 1985 das imposante Bühnengebäude, dem er den passenden Namen „Shanti Vedika“ (Friedensforum) gab. Doch die Entstehungsgeschichte des Shanti Vedika ist damit noch nicht beendet. Als bis zum Beginn der Geburtstagsfeierlichkeiten nur noch vier Tage Zeit waren, warf Bhagavan von seinem Auto aus einen Blick auf das Bühnengebäude, rief den Bildhauer zu sich und sagte: „Die Rückwand des Shanti Vedika ist sehr kahl. Male etwas darauf!“ In aller Bescheidenheit stimmte dieser zu und sagte: „Swami, wenn du mir ein Bild gibst, werde ich es abmalen.“ Augenblicklich rieb Bhagavan seine Hände gegeneinander, und es erschien ein Umschlag! Darin war das Bild des Gitopadesham – die berühmte Szene, in der Krishna Arjuna die Bhagavadgita lehrt. Stumm vor Staunen nahm der Bildhauer das Bild freudig erregt entgegen und begann gleich mit der Arbeit. Am dritten Tag kam Bhagavan wieder vorbei und sagte sichtlich hocherfreut zu einem Mitarbeiter des Aschrams: „Sieh nur, wie schön er es gemacht hat!“ Der Bildhauer fiel ihm auf der Stelle zu Füßen und sagte: „Nicht ich habe es gemacht, Swami. Du allein warst es.“ Swami segnete ihn ausgiebig und jedes Mal, wenn er in den folgenden Tagen in Begleitung eines Gastes das Stadion besuchte, wies er diesen nachdrücklich auf das Gemälde hin. Wenn ShilpiSubramanyam sich diese beglückenden Momente in Erinnerung ruft, sagt er mit Tränen in den Augen: „Ich weiß gar nicht, was für Verdienste ich in früheren Leben erworben habe, um eine solche Gelegenheit geboten zu bekommen!“

Diese zeitlose Szene aus dem Mahabharata auf der Wand des Shanti Vedika stellte wirklich den perfekten Hintergrund für die Weltkonferenz und die Geburtstagsfeierlichkeiten dar, die acht Tage lang, vom 17. bis 24. November 1985,  andauerten. Von dieser geheiligten Bühne aus gab Bhagavan Darshan und hielt seine Ansprache zum 60. Geburtstag, die zu einem Meilenstein werden sollte.

Zum 60. Geburtstag war das Shanti Vedika fertiggestellt, nicht aber das Hill View Stadion. Die Entstehungsgeschichte des Stadions hatte gewissermaßen erst begonnen. Nach den spektakulären Geburtstagsfeierlichkeiten war der Bildhauer kurze Zeit krank, aber Bhagavan heilte ihn, indem er Vibhuti materialisierte und seinen ganzen Körper damit einrieb. Zu seinem Schutz und zum Erhalt seiner Gesundheit materialisierte er ihm auch ein Armband, legte es um sein Handgelenk und versicherte ihm: „Ich werde nicht zulassen, dass irgendetwas deine Gesundheit beeinträchtigt. Sei mutig!“ Gleich darauf materialisierte er ihm auch noch einen Ring und erfüllte ihn physisch und mental mit frischer Energie.

Nach diesem Ereignis fragte Bhagavan ihn einen Monat lang täglich: „Wie geht es dir?“ An einem dieser Tage sagte der Bildhauer: „Jetzt habe ich keine Arbeit mehr, Swami!“ Bhagavan entgegnete: „Wer sagt denn, es gäbe keine Arbeit? Geh zum Hill View Stadion und warte. Ich werde kommen.“

ShilpiSubramanyam begab sich sofort dorthin. Nach den Morgenbhajans fuhr auch Bhagavan hin. Er stieg aus dem Auto aus, wies auf den Hügel und sagte zu ShilpiSubramanyam: „Ich gebe dir diesen ganzen Hügel. Du kannst damit machen was du willst. Errichte als Erstes eine Statue von Krishna.“ Daraufhin zeigte er ihm die Stelle, an der die Statue stehen sollte. Es gab jedoch keinen befahrbaren Weg zu diesem Platz. Nachdem Bhagavan in den Mandir zurückgekehrt war, gab er dem Aschramsekretär einen Auftrag: „Ich habe Subramanyam gebeten, eine Krishnastatue zu errichten. Ebne du den Weg, auf dem er dorthin gelangen kann.“

Noch am selben Abend wurde dort ein Baum gepflanzt, um die Stelle zu markieren, und der Bildhauer bat Bhagavan, dorthin zu kommen und den Ort zu bestätigen. Am nächsten Morgen kam er um 10 Uhr und bestätigte nicht nur den Platz, sondern segnete den Bildhauer zu Beginn seines Werkes. Innerhalb eines Tages entstand ein Zufahrtsweg, sodass Bhagavans Jeep jederzeit dorthin gelangen konnte.   Bereits am folgenden Tag benutzte Bhagavan diese Zufahrt, und als er dort ankam, bat der Bildhauer um weitere Klärung. „Wie hoch soll die Statue werden, Swami?“ „Mach sie so groß du kannst“, kam die Anweisung. „Zwanzig Fuß (6,1 m) hoch, Swami?“ fragte der Bildhauer. „Ja, tu es!“ hieß der göttliche Befehl. Noch am selben Abend zeichnete ShilpiSubramanyam eine Skizze und zeigte sie Bhagavan. Sie gefiel ihm und er sagte, er solle gleich beginnen. Von da an beobachtete Bhagavan den Fortschritt der Statue oft vom Fuß des Hügels aus, kam aber erst zu dem Zeitpunkt auf den Gipfel des Hügels gefahren, als die Form der Statue fertiggestellt war. Als die Statue fast vollendet war, kam er öfter dazu, gratulierte dem Bildhauer und sagte: „Sie ist sehr gut. Mach weiter so.“ Dann nahm er immer wieder Gäste mit, denen er stolz dieses wunderschöne blaue Meisterwerk zeigte, das einschließlich des Sockels dreiundzwanzig Fuß (7,0 m) hoch war.

Als dieses Werk abgeschlossen war, fragte der Bildhauer: „Was soll ich als Nächstes tun, Swami?“ Swami lächelte verschmitzt und sagte: „Ich habe dir doch gesagt, dass du den ganzen Hügel haben kannst. Tu was immer du willst!“ Als der Bildhauer vorschlug, eine Shiva-Statue anzufertigen, stimmte Bhagavan sofort zu. „Soll die Statue einen stehenden Shiva darstellen?“ fragte der Bildhauer. „Nein, er soll sitzen“, hieß die göttliche Anordnung. Doch dabei blieb es nicht. Bhagavan selbst nahm Shivas Position ein, wie er mit gefalteten Händen in seinem Schoß in tiefer Meditation dasitzt. Des Weiteren riet er dem Bildhauer: „Du brauchst ihm nicht vier Arme zu geben. Lass ihn zwei Arme haben.“ „Die Krishna-Statue ist fast dreiundzwanzig Fuß (7 m) hoch. Soll Shiva fünfundzwanzig Fuß (7,6 m) hoch werden?“ Der Bildhauer verlangte Klarheit. „Ja, mach es so!“ Die göttliche Erlaubnis war erteilt!  Bhagavan freute sich tatsächlich so sehr darüber, wie diese Statue Gestalt annahm, dass er eines Tages, als er einen Besucher aus dem Westen mitgenommen hatte und ihm die Statue zeigte, sagte: „Das ist Shiva.“ Und dann lächelte er glücklich und fügte hinzu: „Weißt du, wer die Statue anfertigt? Mein Sohn, Subramanyam!“ (Nach der indischen Tradition ist Subramanyam Shivas Sohn) Einmal mehr verschlug es Subramanyam die Sprache angesichts Bhagavans grenzenloser Güte.

Nachdem diese beiden Statuen fertiggestellt waren, trug Bhagavan selbst dem Bildhauer auf, Statuen von Zarathustra (21 Fuß, d.h. 6,40 m) und Jesus (27 Fuß, d.h. 8,20 m) anzufertigen und gab ihm genaue Anweisungen bezüglich ihrer Formen und Charakteristika.

Selbst nachdem die Vorderseite des Hügels mit den gigantischen Götterstatuen angefüllt worden war, sagte Swami irgendwann im Lauf des Jahres 1987 zu ShilpiSubramanyam: „Ich möchte, dass auf dem Gipfel des Hügels eine Hanuman-Statue steht. Mach du sie. Er ist ja dein Freund.“ Als der Bildhauer ihn fragte, wann er mit der Arbeit beginnen solle, wies Bhagavan ihn an: „Vollziehe morgen die BhumiPuja.“ (zeremonielle Grundsteinlegung vor dem Beginn von Bauarbeiten, womit der Segen Gottes, vor allem der von Mutter Erde, erbeten wird. A.d.Ü.) Wie Bhagavan ihm aufgetragen hatte, hielt der Bildhauer die Zeremonie am nächsten Tag ab, allerdings war Bhagavan dabei nicht anwesend. Als der Bildhauer ihn bat, er möge kommen und den Platz segnen, sagte Bhagavan: „Ich werde kommen. Warte!“

Drei Jahre später war die Wartezeit vorbei, als Bhagavan ShilpiSubramanyam im Februar 1990 aus heiterem Himmel zu sich rief und sagte: „Erinnerst du dich an den Tag, als ich dir auftrug, eine Hanuman-Statue anzufertigen? Geh jetzt hin und beginne mit der Arbeit. Sie soll 65 Fuß (19,8 m) hoch sein!“

Die Entstehungsgeschichte der majestätischen Hanuman-Statue, die über den geheiligten Hügel gebietet und jedermann an die erhabene Größe der Hingabe erinnert, die sich ausschließlich auf den Einen konzentriert, ist ein Roman für sich. Bhagavan selbst materialisierte einen kleinen silbernen Hanuman, um den Ingenieuren die genaue Gestalt und die Proportionen dieser riesigen Statue zu zeigen. Dies war in der Tat einer der Höhepunkte der Feier von Bhagavans 65. Geburtstag im Jahre 1990.

Swami hatte aber noch weitere Pläne für das Hill View Stadion. 1993 bat er ShilpiSubramanyam, eine Statue von Buddha anzufertigen. Auch eine Höhle sollte für den Buddha geschaffen werden, und dazu sagte er: „Gestalte sie so, dass sie aussieht wie das Mandapam in Gaya (der Ort, wo Buddha Erleuchtung erlangte).“ Der Bildhauer begann mit der Arbeit, wobei er sich an einem Foto orientierte, das Devotees aus Japan geschickt hatten. Als die Statue fast fertig war, kam Bhagavan, war aber enttäuscht. Scheinbar verärgert sagte er zu dem Bildhauer: „Würde irgendjemand mit der linken Hand Segen spenden? Man segnet doch nur mit der rechten Hand.“ Der Bildhauer bat ihn unverzüglich um Verzeihung, und über Nacht hatte er die Statue so umgearbeitet, dass der Buddha (27 Fuß, dh. 8,20 m) nun mit der rechten Hand segnete. Als Bhagavan am nächsten Morgen die umgestaltete Form begutachtete, war er von der pünktlichen Arbeit und der Hingabe des Bildhauers sehr angetan. Zusammen mit dem Buddha bot die Vorderseite dieses auserwählten Hügels dem Betrachter nun ein erhebendes Panorama der Gottheiten verschiedener Religionen. Es könnte keine bessere Illustration von Bhagavans beständigem Beharren auf der „Einheit des Göttlichen“ geben.

Sri Sathya Sai Unity Cup Kricket Turnier

Anlässlich der Feier von Bhagavans 70. Geburtstag im Jahre 1995 quoll das ganze Areal über von unzähligen Menschen, die sich danach sehnten, einen Blick auf diese hell leuchtende orangefarbene Gestalt zu werfen, wenn auch nur von Weitem, um ihn für immer im Herzen zu bewahren. Man hatte nun das Gefühl, dieses sei das perfekte Stadion für alle großen Sai-Ereignisse. Aber im Jahre 1997 gab Bhagavan der Vorstellung von einem „Sai-Ereignis“ in den Köpfen der Devotees einen neuen Inhalt, indem er beschloss, ausgerechnet in diesem Stadion ein Internationales Kricket-Turnier zu veranstalten! Diese Entscheidung katapultierte das Gelände in den Rang eines Weltklasse-Stadions, das den Vergleich mit jedem anderen solchen Stadion in Indien oder der Welt nicht zu scheuen brauchte.

Den Auftrag zu dieser Umgestaltung bekam die Konstruktionsabteilung von Larsen &Toubro, und innerhalb von 8 Monaten war das Gelände vollständig umgemodelt. Nun gab es keinen UpperGround und keinen LowerGround mehr. Der untere Teil wurde auf das Niveau des oberen gebracht, rote Erde aus Bengaluru wurde tonnenweise in einer siebeneinhalb Zentimeter dicken Schicht über das gesamte Gelände verteilt, vier Felder wurden in Nord/Süd-Ausrichtung angelegt, und als einer der älteren Devotees Bhagavan bat, das Feld mit der Berührung seiner Lotosfüße zu segnen, tat er es bereitwillig.

So war das Internationale Stadion für den Sri Sathya Sai Unity Pokal am 18. November 1997 fertiggestellt. Es war von leicht ovaler Form, maß 80 m in der Nord/Süd- und 75 m in der Ost/West-Richtung. Zur gleichen Zeit ließ Bhagavan auf der Ostseite eine zehnreihige Zuschauergalerie und einen Pavillon mit einer Grundfläche von 372 m² bauen, womit dieser größer war als die meisten internationalen Pavillons.

Das historische Turnier zwischen India XI und World XI am Morgen des 30. Dezember 1997 wurde vom damaligen Premierminister von Indien, Sri I. K. Gujral, eröffnet, indem er die Sri Sathya Sai Unity Flagge hisste, auf der das Sarva Dharma Emblem abgebildet war, umgeben von den Miniatur-Flaggen von 124 Ländern der Erde. Die World XI-Mannschaft bestand aus Spitzenspielern aus Sri Lanka, Pakistan, Bangladesch und England.

Von immenser Bedeutung ist hierbei, was Bhagavan vor langer Zeit Mitte der achtziger Jahre zu den Studenten sagte. Eines Abends – es war im Januar 1985 – nachdem Bhagavan einem Kricket-Turnier der Studenten beigewohnt hatte,  begann er davon zu sprechen, was für tiefgründige spirituelle Lektionen man für sein ganzes Leben aus dem Kricket-Spiel beziehen kann. Nach einer Weile hielt er inne, schaute die Jungen gütig an und sagte: „Ihr habt alle großes Glück, dass ihr in diesem Stadion, dem ihr selbst seinen Namen gegeben habt, spielen könnt, aber merkt es euch: Eines Tages werden hervorragende Kricket-Spieler aus der ganzen Welt hier spielen, und Swami wird zuschauen … ihr werdet sehen, dass ‚große‘ Spieler nach Prasanthi Nilayam kommen werden!“ Der vorletzte Tag des Jahres 1997 wurde zum Zeugen, wie die berühmten Kricket-Spieler von Indien den 20 kg schweren „Sri Sathya Sai Unity“-Pokal aus purem Gold aus den göttlichen Händen hoben.

Am Ende der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts konnte man nur voller Staunen und Bewunderung auf dieses Stadion schauen und sich verwundert fragen, wie Bhagavan es geschafft hatte, zwischen Sport und Spiritualität auf so wunderbare Weise eine Synthese herzustellen, die beidem eine neue Dimension eröffnete und jedermann Einblick gewährte in die tiefe Bedeutung seines Ausspruchs: „Das Leben ist ein Spiel. Spiel es!“

Das große Finale dieses 20. Jahrhunderts, das damit gesegnet war, sich in der sich ständig ausweitenden, unergründlichen Glorie des Sri Sathya Sai Avatars sonnen zu dürfen, kam, als ältere Devotees der Sai-Mission Bhagavan baten, anlässlich seines 75. Geburtstags ein monumentales Denkmal errichten und ihm weihen zu dürfen, welches die glanzvolle Sri Sathya Sai Saga dokumentieren würde. Und so kam es, dass Bhagavan der Menschheit am 18. November 2000 das „ChaitanyaJyoti“ schenkte, das majestätische Museum an der nordwestlichen Ecke des Hügels, in dessen Architektur die Stilarten vieler Kulturen zusammenfließen.

In der Tat fällt es auf, dass das Hill View Stadion vor der Errichtung dieses Bauwerks hoch aufragende Figuren der göttlichen Meister verschiedener Epochen aufwies, aber als es zum Kali Yuga (gegenwärtiges eisernes Zeitalter) kam, ging es nicht mehr um ein Abbild des Meisters, sondern um ein stellares Monument Seiner Botschaft und Mission. Wen wundert es, dass Bhagavan immer wieder betonte: „Mein Leben ist meine Botschaft.“

Als das Hill View Stadion nun angefüllt war – auf der einen Seite die Statuen, überragt von der gigantischen Hanuman-Statue auf dem Gipfel des Hügels, auf drei Seiten die riesigen Galerien und der beeindruckende SanthiVedika-Bühnenkomplex im Süden – hatten einige der älteren Devotees das Gefühl: „Wie könnte das Panorama der Gottheiten im Hill View Stadion vollständig sein ohne die Präsenz von Bhagavans vorheriger Inkarnation?“

So kam es, dass Bhagavan in Erfüllung ihrer Gebete am Morgen des 15. Oktober 2002 eine hoch aufragende Statue des Shirdi Sai enthüllte, die neben Shiva errichtet worden war. Mit dieser Installation war das Hill View Stadion jetzt wirklich vollendet und vollkommen.

Seit über 35 Jahren ist dieses göttliche Amphitheater nun der auserwählte Schauplatz seiner prachtvollen Geburtstagsfeiern sowie die Arena, in der seine Studenten am 11. Januar eines jeden Jahres anlässlich des „Annual Sports and Cultural Meet“ ihre Fertigkeiten, ihren Scharfsinn und ihren Charakter unter Beweis stellen. Dieses Stadion ist wahrhaftig zum Synonym der Großartigkeit und Glorie aller Sai-Festlichkeiten geworden.

Beim Betreten dieses geheiligten Orts wird man von Staunen und Demut erfüllt. Erhebt man die Augen und erblickt diese Gottheiten, verneigt sich das Herz in Ehrfurcht und Gehorsam, und man beginnt zu beten: „Oh Herr, lass auch mich zu dieser Höhe der Dienstbereitschaft und des Opfermuts gelangen, wie sie uns dein geliebter Hanuman, den du auf den Gipfel des Hügels gestellt hast, vorgelebt hat.“

Das ist die transformative Wirkung dieses heiligen Ortes – in der himmlischen Silhouette des heiligen Dorfes Puttaparthi wird er für immer das hoch aufragende Wahrzeichen von Swamis Botschaft der Liebe sein.

Quelle: Sanathana Sarathi Juli 2021

© Sri Sathya Sai Sadhana Trust – Publications Division, Prasanthi Nilayam

Die Entstehungsgeschichte des „Hill View Stadium“