Sanathana Sarathi 12/2021

Alles im Universum ist göttlich

In dieser Weltder Erscheinungen verändert sich alles. Sie ist vergänglich und flüchtig gleich vorbeiziehenden Wolken. Niemand weiß, was im nächsten Moment geschehen wird. Das Leben des Menschen auf Erden unterliegt ebenfalls dem Wandel, es ändert sich von der Kindheit zur Jugend bis zum Alter. Jedes dieser Stadien ist nur ein Intervall, eine vorübergehende Phase. Reichtum, Berufe und Positionen verändern sich ebenfalls. Tatsächlich macht Gelddas Leben des Menschen unheilig, denn mit dem Anhäufen von Reichtum nehmen Hochmut und Ego zu. Jemand ohne Reichtum hat auch nicht viel Ego.

Die Welt ist vergänglich, Gott ist ewig

Alle weltlichen Beziehungen unterliegen ebenfalls dem Wandel.Auch die Verbindung von Ehemann und Ehefrau ist kurzlebig. Beide waren nicht von Anfang an zusammen und sie werden nicht zusammen sein, wenn sie die Welt verlassen. Nur die Zeit und das Schicksal verbindet sie für einige Zeit. Wahrheit und Liebe sind jedoch dauerhaft und göttlich. Wahrheit ist Gott, Liebe ist Gott. Lebt in Liebe. Liebe drückt sich im Menschen aus und beweist die Existenz Gottes in allen. Gott ist dauerhaft und ewig. Gott existierte vor der Schöpfung. Er war, in Gestalt von Bewusstsein, die Quelle der Energie für die Schöpfung. Die Veden bringen den Beweis dafür. Bharat sollte diese göttliche Weisheit mit der Welt teilen.

Toleranz ist die wahre Schönheit dieses heiligen Landes Bharat.

Von allen Ritualen ist das Festhalten an der Wahrheit die größte spirituelle Disziplin.

Das nektargleiche Gefühl in diesem Land ist die Liebe zur eigenen Mutter.

Charakter wird weit höher geschätzt als das Leben selbst.

Die Leute haben die grundlegenden Prinzipien dieser großen Kultur vergessen

und imitieren die westliche Kultur.

Ach! So wie ein mächtiger Elefant seine eigene Kraft nicht kennt,

sind sich die Bhāratīyas der Größe ihres kulturellen Erbes nicht bewusst.

Es ist bedauerlich, dass die Inder fremde Länder nachahmen. Sie erkennen ihre eigene Stärke nicht, gleich dem Elefanten, der sich den Anweisungen seines Wärtersunterwirft. Bharat ist das Land der höchsten Spiritualität. Aber all seine heiligen Werte sind aufgrund der modernen Bildung und Kultur am Schwinden.

Denkt in jeder Situation zuerst an Gott

In alten Zeiten besannensich die Inder auf Gott und dachtenzuerst an ihn, während sie glückverheißendeAufgabenausführten, wie die Errichtung von Häusern, die Durchführung von Hochzeiten und anderen religiösen Zeremonien. Aber leider haben die Einwohner von Bharat heutzutage Gott, welcher der Ursprung und die Basis der gesamten Schöpfung ist, vergessen; sie sind in weltliche Freuden verstrickt und halten die vergängliche Welt für dauerhaft. Der Mensch sollte in jeder Angelegenheit seines Lebens zuerst an Gott denken, von dem Zeitpunkt an, wenn er aus dem Bett aufsteht, bis er nachts schlafen geht. Spiritualität bedeutet nicht, mit geschlossenen Augen in Einsamkeit zu sitzen. Die Erfahrung der Einheit der gesamten menschlichen Rasse ist wahre Spiritualität.

Das Beispiel der Kauravas und Pandavas veranschaulicht diese Wahrheit. Die Pandavas betrachteten Gott als ihr Ein und Alles, sie handelten rechtschaffen und hielten an der Wahrheit fest. Für sie kam immer Gott zuerst, die Welt als nächstes und sie selbst zuletzt. Krishna kam für sie in allen Dingen an erster Stelle, und sie glaubten, dass alles gemäß Krishnas Willen geschehe. Arjuna hatte starken Glauben an Krishna und betrachtete ihn als seine einzige Zuflucht. Aber das Denken der Kauravas war dem der Pandavas genau entgegengesetzt. Sie setzten sich selbst an die erste Stelle, danach kam die Welt und zuletzt Gott. All ihre Gedanken und Handlungen gründeten auf Unwahrheit und Unrecht. Aus diesem Grund wurden sie imMahabharatakrieg von den Pandavas besiegt. Die Geschichte des Mahabharata lehrt, dass alleinWahrheit und Rechtschaffenheit den Menschen zu Erfolg und Sieg führen.

Wahres Glück liegt im Dienst an der Gesellschaft

Gott hat dem Menschen den Körper gegeben, damit er rechtschaffen handelt und anderen dient. Deshalb sollte der Mensch immer dem Pfad des Dharma folgen und der Gesellschaft dienen. So wie eine eiserne Maschine rostet, wenn sie nicht genutzt wird, so wird der menschliche Körper ohne Arbeit träge. Der Mensch sollte den Körper nutzen, um edle Aufgaben zu erfüllen und sein Leben zu erlösen. Ihr bekommt nicht immer die Arbeit die euch gefällt; liebt deshalb die Arbeit, die ihr erhaltet. Der Mensch sollte immer bedenken, dass sein Glück vom Glück der Gesellschaft abhängt. Sai empfiehlt immer Anbetung und Weisheit, damit das menschliche Leben geheiligt wird.

Was bedeutet der Name Sai? Im Wort SAI steht S für Dienst (Service), A für Verehrung (Adoration) und I für Erleuchtung (Illumination). Der Mensch sollte also diese Tugenden entwickeln und sein Leben auf ihrer Grundlage führen. Er sollte sein Leben als Mensch so führen, dass er alle Handlungen auf der Grundlage dieser Tugenden durchführt und sein Leben wertvoll macht. Heutzutage glauben viele Leute, sie seien dann glücklich, wenn sie essen, trinken und weltliche Freuden genießen, ohne irgendetwas für die Gesellschaft zu tun. Das ist höchst bedauerlich.

Handlung ist die Grundlage des menschlichen Lebens. Der Mensch wird aufgrund von Handlung geboren, er wächst im Handeln heran und erhält das nächste Leben auf der Grundlage seiner Handlungen. Obwohl Freud und Leid des Menschen das Ergebnis seiner Handlungen sind, versteht er es leider nicht, er begeht weiter unredliche Handlungen und erfüllt seine Pflichten nicht auf rechte Weise. Der Mensch erhält Glück nur aus Handlungen. Deshalb sollte er gute Handlungen durchführen und der Gesellschaft dienen. Auf diese Weise kann er wahres Glück erhalten. Die Bhāratīyas haben seit uralten Zeiten Glück aus dem Dienst an anderen bezogen. In der Tat hat Gott dem Menschen den Körper gegeben, um der Gesellschaft zu dienen; deshalb sollteder Mensch seinen Körper auf diese heilige Weise nutzen. Welche Handlungen der Mensch auch durchführt, ihre Früchte kommen zu ihm in Gestalt von Reaktion, Widerspiegelung und Widerhall zurück. Da edle Handlungen des Dienens dem Handelnden selbst zugutekommen, verrichtet man den Dienst um seiner selbst willen. Ein Leben ohne Dienst (seva)ist ein lebender Tod.

Das gesamte Universum ist ein Geschenk Gottes. Er ist die erste Ursache der Schöpfung. Alles im Universum ist göttlich, alle sind Kinder Gottes. Der Mensch sollte immer an Gott denken, denn Gott ist der Schöpfer. Der Mensch sollte starken Glauben an Gott haben. Aber heutzutage hat der Mensch sein Gottvertrauen verloren. Wenn seine Wünsche erfüllt werden, preist der Mensch Gott; aber wenn sie nicht erfüllt werden, klagt er Gott an. Gott ist der Zeuge. Er gibt nur Glückseligkeit, denn er ist verkörperte Glückseligkeit. Der Mensch erzeugt sein Leidselbst, denn es ist die Reaktion auf seine eigenen Handlungen. Wie kann er süße Früchte ernten, wenn er bittere Samen sät? Es ist ein Zeichen von menschlicher Schwäche, dass der Mensch Gott die Schuld an seinen Leiden gibt. Die Kauravas fuhren aufgrund ihrer eigenenSchwäche damit fort, Krishna für ihr Leid zu beschuldigen. In Wirklichkeit übernimmt Gott Leid, um seine Devotees glücklich zu machen. Gott führt ungewöhnliche Handlungen durch, die der Mensch nicht erfassen kann. Der Mensch weiß nicht, was Gott alles für ihn tun kann.

Fortsetzung in der nächsten Ausgabe

– Bhagavans göttliche Ansprache in Sai Sruthi, Kodaikanal, 15. April 1996.

Der Mensch sollte immer an Gott denken