ETERNAL HERITAGE MUSEUM

Sanathana Sarathi 2/2022

Das Sri Sathya Sai Sanathana Samskruti Eternal Heritage Museum (Museum des ewigen Erbes) fördert eine der wichtigsten Lehren von Sri Sathya Sai Baba – die Einheit aller Religionen. Die Exponate beleuchten die wichtigsten Gebote der großen Weltreligionen sowie das Leben und die Lehren großer Heiliger und spiritueller Meister, deren Mission die spirituelle Erhebung der gesamten Menschheit war. Mit seinen drei markanten Gopurams und seinen vier Stockwerken, die Exponate zu den verschiedenen Glaubensrichtungen von der vedischen Zeit bis zur Gegenwart enthalten, ist das Museum ein einzigartiges Symbol der Einheit der Menschheit, das Menschen aller Glaubensrichtungen und Klimazonen umfasst und die höchste Botschaft von Sai Baba – die Einheit der Menschheit – in eindrucksvoller Form zum Ausdruck bringt. Nach dem Besuch dieses Museums ist man davon überzeugt, dass diese Religionen nichts anderes als verschiedene Wege sind, um den einzigen Gott zu erreichen. Das Museum ist in einem außergewöhnlich schönen Gebäude untergebracht und besteht aus einem Erdgeschoss und zwei Obergeschossen. Es grenzt an das imposante zentrale Verwaltungsgebäude des Sri Sathya Sai Institute of Higher Learning an, das auf einer Anhöhe liegt und einen großartigen Blick auf den Vidyagiri-Komplex bietet. Es ist im Shikara-Stil gebaut, der für die Jain-Tempel in Indien charakteristisch ist und wurde am 19. November 1990 von Sai Baba eingeweiht.

Wenn man das Museum betritt, spürt man sofort ein „kosmisches religiöses Gefühl“ und wird in einen Zustand göttlicher Ekstase versetzt. Wenn man sich umschaut, hat man einen Panoramablick auf das Universum von Sai in seiner multidimensionalen Pracht. Im Inneren findet man unzählige schöne Bilder, Zeichnungen, Videofilme, Tonanlagen, Tafeln, Wandgemälde, Statuen, Informationstafeln, Modelle, Repliken, Kioske, Musikinstrumente, Bücher und seltene Texte – bei allen liegt der Schwerpunkt auf den Lehren von Sri Sathya Sai, seinem Leben und Werk. Dies wird ergänzt von einem umfassenden Blick auf die Weltreligionen, wie sie von großen spirituellen Führern in der Geschichte der Menschheit vertreten wurden, berühmten Tempeln und Schreinen, Weltklassikern und den Bildern seltener Musikinstrumente. Das Bestreben dieses Museums ist es, die Essenz des Konzepts: Eine und die Eine Religion, zu beleuchten.

An der Türschwelle des Museums hört der Besucher den Pranava-Klang „Aum“. Man wird an Babas Wort erinnert: „Brahman ist Aum“ und wird damit identifiziert. Vor dem Hintergrund des strahlenden Lichts sieht man das Spektrum der Weltreligionen, dargestellt in der Sonnenkuppel, die aus fünf Säulen besteht, welche die Quintessenz der Sai-Botschaft symbolisieren, verkörpert in Satya (Wahrheit), Dharma (rechtes Handeln), Shanti (Frieden), Prema (Liebe) und Ahimsa (Gewaltlosigkeit). Die Darstellung in dieser Form von schierer Pracht ist eine Hommage an das Konzept der „Bruderschaft der Menschen und Vaterschaft Gottes“. Hinter der Sonnenkuppel steht eine Nachbildung des berühmten Konark-Rades, einer Darstellung des Wagens des Sonnengottes aus dem 13. Jahrhundert, der die Zeit repräsentiert.

Man geht weiter zu einem Bereich, der das Sonnensystem und den Menschen darstellt: Hier wird gezeigt, dass das Atom im Universum und der Atman im Menschen ein und dasselbe sind. Man sieht die Figur des Ashvattha-Baums mit seinen Wurzeln oben und den Ästen unten, wobei die Symbolik als Hinweis auf die Pflicht des Menschen dient. Die Darstellung des Hiranyagarbha-Yajna zeigt die Bildung von Wolken, das Fallen von Regen und das Entstehen der Vegetation, von der das Universum lebt. Auf einem Bild sieht man einen Guru (Lehrer), der seinem Sishya (Schüler) das Geheimnis des Lebens und die innere Bedeutung des spirituellen Studiums offenbart.

Man bekommt eine Vorstellung von den großen Klassikern der Welt, wie den Veden, den Upanishaden, den Puranas, dem Ramayana, dem Mahabharata, der Bhagavadgita, dem Koran, der Bibel und dem Guru Granth Sahib, um nur einige Beispiele zu nennen. Die tiefgründigen Botschaften, die sie der Menschheit über Äonen hinweg vermittelt haben, werden auf gekonnte Weise dargestellt. Das Museum nutzt die Printmedien und die Toneffekte wirkungsvoll. Diese wurden so konzipiert, dass sie das Wesen der Philosophie hervorheben, die die Allgemeingültigkeit der fünf menschlichen Werte unterstreicht, und die Grundlage aller Glaubensrichtungen, Religionen und Philosophien bilden. Die Darstellung von Episoden aus dem Ramayana und dem Mahabharata beispielsweise hilft, die Kraft der selbstlosen Liebe und den Vorrang von Recht vor Unrecht zu verdeutlichen. Der Beitrag über den Koran unterstreicht die Wahrheit der Aussage: „Dienst am Menschen ist Dienst an Gott.“ In den Abschnitten über den Buddhismus und den Jainismus werden Frieden und Gewaltlosigkeit als deren herausragende Merkmale dargestellt. Der Abschnitt über den Zoroastrismus zeigt die Religion, die vom großen Propheten Zoroaster begründet wurde. Der Abschnitt über den Sikhismus beschreibt die Lehre von Guru Nanak, dem Gründer der Sikh-Religion und -Philosophie. Das Leben Mahaviras, des Gründers des Jainismus, wird beleuchtet. Der Abschnitt über das Christentum vermittelt einen Eindruck davon, wie das Neue Testament dazu beigetragen hat, die Liebe Jesu zu verbreiten. Es wird auch das Alte Testament dargestellt, wie es vor der Ankunft Christi war.

Zu den weiteren Höhepunkten des Museums gehören die Darstellungen der Botschaften von berühmten Sehern und Weisen der Vergangenheit, wie Adishankara, Caitanya Mahaprabhu und anderer. Diese sollen unsere Aufmerksamkeit auf den Weg der Hingabe (bhaktimarga), den Weg des Handelns (karmamarga) und den Weg der Erkenntnis (jnanamarga) lenken.

An verschiedenen Stellen des Museums sind die folgenden Exponate zu sehen: (a) eine Darstellung der Szene, in der Caitanya Mahaprabhu die Herrlichkeit des Herrn als Teil der spirituellen Übung besingt (b) eine Szene, die Adishankara und seine Schüler darstellt (c) eine farbenfrohe Darstellung von Vitthal und seiner Gemahlin Rukmini im Pandharpur-Tempel in Maharashtra (d) ein atemberaubend realistisches Modell von Mekka und Medina (zusammen mit einer Botschaft aus dem Koran) (e) ein Modell des Goldenen Tempels in Amritsar (f) eine Synagoge, der Ort der Anbetung der Juden (g) ein Modell des Sanchi-Tempels in Madhya Pradesh – ein exquisites Kunstwerk (h) eine Nachbildung einer englischen Kapelle, die mit Kultgegenständen prachtvoll ausgestattet ist (i) eine Nachbildung eines chinesischen Tempels (j) eine Nachbildung eines japanischen Schreins (k) ein Modell der ältesten und größten Kirche im ehemaligen Jugoslawien (l) Miniaturmodelle der Hindu-Tempel in Rameswaram und Madurai in Südindien (m) eine Nachbildung der Szene, die die Geburt Jesu zeigt.

In einem interessanten Teil wird beschrieben, wie die Philosophen der westlichen Welt Fragen im Zusammenhang mit Wissenschaft und Spiritualität betrachten. Moderne Tonanlagen wurden installiert und ermöglichen z.B. das Anhören der vier Mahavakyas der Veden, eine Videoshow mit dem Titel „Schöpfung und Schöpfer“, die auf den vedischen Theorien basiert, eine Videopräsentation zum Thema „Der erste Schritt zur Göttlichkeit“, eine Videopräsentation mit dem Titel „Grundlage des ewigen Erbes – die Bedeutung des Flusses Ganga für die Menschheit“, das Anhören der Stimme von Sai, die über die Bedeutung des Gayatri-Mantra spricht.

Das Museum zeigt eine Nachbildung des berühmten Dvarakamai, wie er in Shirdi zur Zeit von Shirdi Sai Baba existierte. Es gibt eine faszinierende Darstellung der Szene, in der Sri Sathya Sai Baba im Alter von 14 Jahren mit folgenden Worten seine Göttlichkeit erklärte: „Sai Baba von Shirdi ist wiedergeboren“ und er dann den berühmten Bhajan „Manasa Bhajore Guru Caranam“ sang. Es wird auch der Inhalt des Briefes gezeigt, den Sri Sathya Sai am 25. Mai 1947 im Alter von 21 Jahren an seinen Bruder schrieb und der eine Vorhersage der göttlichen Herrlichkeit enthält, die sich entfalten würde.

In einem Raum wird die Rolle, die die Musik in der Spiritualität von alters her hatte, hervorgehoben. Hier wird Sri Sathya Sai als Inbegriff aller Musik dargestellt, der durch den göttlichen Willen Namasmarana und Nagarsankirtan als Werkzeuge für die Wiederherstellung von Sanathana Samskruti wiederbelebt hat. Im Hintergrund zeigt eine Tafel verschiedene Musikinstrumente (Saiten-, Blas- und Schlaginstrumente), die beim Singen der Herrlichkeit des Herrn verwendet werden.

Unter der gelungenen Überschrift „Parallelen der göttlichen Liebe“ wurden 26 atemberaubend schöne Porträts von Sai Baba aufgestellt, von denen jedes eine göttliche Botschaft an die Menschheit enthält, die in den segensreichen Ansprachen zum Geburtstag des Herrn enthalten ist. Den Abschluss bildet das Modell einer Höhle im zweiten Stock des Gebäudes, das eine Vision von Jyoti mit Sai Babas Worten „Ich bin in dir, du bist in mir. Du und ich sind eins“, ermöglichen. Die Botschaft, die jedem, der durch die Höhle geht, vermittelt wird, lautet: „Gott ist Licht und Liebe. Letztendlich verschmelzen wir mit dem Licht des Göttlichen.“

Die Botschaft von Wahrheit, Liebe und Ehrfurcht, die durch das Museum hallt, hat keine Parallele in den Annalen des Museums. Alles darin strahlt Liebe und Mitgefühl aus.

Quelle: Sanathana Sarathi February 2022

© Sri Sathya Sai Sadhana Trust Sadhana Trust – Publications Division, Prasanthi Nilayam

Sri Sathya Sai Sanathana Samskruti