Sanathana Sarathi 04/2022

Sri Sathya Sai Baba

An einem Baum bilden sich zuerst die Blüten und danach die Früchte. Am Baum des Lebens reifen rechtschaffene Handlungen zu Früchten der spirituellen Weisheit heran. Hört auf diese Worte, o Söhne des heiligen Landes Bharat!

 Das Göttliche durchdringt das gesamte Universum

Verkörperungen der göttlichen Liebe!

Es gibt drei Arten von Handlungen: verdienstvolle, vermischte und sündhafte. Handlungen, die zum Wohle der Gesellschaft durchgeführt werden und um Gott zu erfreuen, sind verdienstvoll. Gott hat dem Menschen den Körper gegeben, um rechtschaffene Handlungen durchzuführen. Der Körper ist ihm nicht gegeben, nur um Nahrung und Unterkunft zu bekommen oder sinnliche Freuden zu genießen.

Gebt Selbstsucht auf und führt verdienstvolle Handlungen durch

Der Hauptzweck des menschlichen Lebens ist die Gottesverwirklichung. Erkennt zuerst euch selbst – erst dann könnt ihr Gott erkennen. Tatsächlich ist ein jeder die Widerspiegelung des Göttlichen. Nur wenn ihr innerlich göttliche Gefühle entwickelt, werden all eure Handlungen wertvoll werden.

Die Handlungen, die ihr sowohl für euer Eigeninteresse als auch für das Wohl der anderen ausführt, sind vermischte Handlungen. Der Mensch sollte erkennen, dass sein Glück und Wohlergehen von dem Glück und Wohlergehen der Gesellschaft in der er lebt abhängen. Der Einzelne wird in der Gesellschaft geboren, lebt in der Gesellschaft und bezieht allen Nutzen aus der Gesellschaft. Deshalb sollte er seine Fähigkeiten nicht nur für sich selbst, sondern auch zum Wohle der Gesellschaft einsetzen.

Die dritte Art von Handlungen sind die sündhaften, die der Mensch für seine selbstsüchtigen Ziele durchführt. Alle selbstsüchtigen Handlungen sind sündhaft. Die Selbstsucht der Leute ist die Ursache für die Probleme, die ein Land heute hat. Alle Länder der Welt haben heutzutage gesellschaftliche, wirtschaftliche und finanzielle Probleme, denn Arbeitslosigkeit und Armut sind weit verbreitet. Warum sind die Länder heutzutage arm, obwohl sie reichliche Quellen des Wohlstands haben? Der Hauptgrund für die Armut eines Landes ist die Selbstsucht einiger Personen, die seinen Reichtum horten und nicht mit anderen teilen. Sie erkennen nicht ihre Pflichten gegenüber der Gesellschaft. Sie verstehen nicht, dass ihre Stärke und ihr Fortschritt mit der Stärke und dem Fortschritt des Landes in dem sie leben verbunden sind. Erst wenn sie ihre Wünsche kontrollieren, wird die Wirtschaft des Landes erstarken. Aufgrund ihrer Selbstsucht sind in ihnen keine weitherzigen Gefühle zu finden. Sie haben den Geist der Erforschung ihres inneren Wesens verloren. Deshalb sollten sie erkennen, dass die Probleme der Armut und Uneinigkeit im Land das Ergebnis ihrer Gier und ihrer Selbstsucht sind.

Erfüllt eure Pflicht auf heilige Weise

In Indien gibt es Reichtum in Fülle. Warum ist das Land dann arm? Was ist die Ursache seiner Armut? Als ein großer Mensch einst die Probleme Bharats und anderer Länder untersuchte kam er zu dem Schluss, das Hauptproblem bestehe darin, dass die Anzahl der Leute die arbeiten geringer sei als die Zahl jener, die ausgeben und konsumieren. Außerdem erfüllten die Gebildeten ihre Aufgaben nicht auf redliche Weise, sondern sie bedienten ihre engen und selbstsüchtigen Interessen. Das ist die Ursache der mangelnden Gleichheit in der Gesellschaft. Idealerweise sollten alle die gleiche Gelegenheit haben, ein glückliches Leben in der Gesellschaft zu führen; aber dieses Ideal wird nicht beachtet. Mit der Wirtschaft des Landes ist nichts falsch, aber der Wohlstand des Landes wird nicht weise genutzt. Wenn man beispielsweise an einer Stelle eine Grube gräbt, bildet sich neben der Grube ein Erdhaufen, der immer höher wird. Deshalb sollte man mehr Erde in die Grube schütten, damit der Hügel und die Grube beide eben werden. Auf ähnliche Weise sollte in der Gesellschaft Gleichheit erzeugt werden.

Gegenwärtig gibt es in der Gesellschaft drei Klassen von Menschen: die Reichen, die Mittelklasse und die Armen. Eine Person wird nur aufgrund der Hilfe und Kooperation anderer reich. Leider erkennen die Reichen diese Wahrheit nicht und vergessen die Hilfe, die sie von der Gesellschaft erhalten, damit sie selbst reich werden. Aufgrund ihrer Selbstsucht teilen sie ihren Reichtum nicht mit anderen und dienen der Gesellschaft nicht. Ihre Undankbarkeit ist die Ursache des Verfalls der Gesellschaft und des Landes. Wohlstand muss mit anderen geteilt werden. So wie Wasser das stagniert schmutzig wird, so zerstört der von selbstsüchtigen Leuten angehäufte Reichtum die Gesundheit und Kraft der Gesellschaft. So wie das Blut im Körper zirkulieren muss um Blutgerinnsel zu vermeiden, so sollte auch das Geld zirkulieren, denn ansonsten würde die Wirtschaft des Landes zum Erliegen kommen. Pflichten, die nicht recht erfüllt werden und Geld, das nicht in richtige Bahnen gelenkt wird, führen zur Armut des Landes.

Jeder sollte zufrieden bleiben mit dem, was er im Leben erhält, und die Arbeit lieben, die er zu tun hat. Jeder Einzelne sollte vier Dinge begreifen: Verschwendet keine Zeit; beschäftigt euch nicht mit sinnlosen Aktivitäten; liebt das, was ihr zu tun habt und führt Handlungen zum Wohle der Gesellschaft durch. Diese vier Prinzipien helfen, um im Leben voran zu kommen. Aber heutzutage fehlt dem Menschen diese Weitsicht.

Der Mensch sollte Gleichmut entwickeln und jede Arbeit als Gottes Werk betrachten. Das ist die Art und Weise um auf dem spirituellen Weg voranzukommen. Als nächstes sollte kein Raum für Ego sein. Wenn euer Ego aufgebläht ist und ihr euch für eine großartige Persönlichkeit haltet, dann solltet ihr besser euren Stand analysieren. Auf der Weltkarte erscheint Indien als kleines Land, die Stadt Chennai ist noch kleiner und euer Haus in Kodaikanal in dem ihr lebt ist nur ein winziger Punkt auf der Weltkarte. Warum solltet ihr dann so viel Ego entwickeln? Es ist reine Torheit, Egoismus zu entwickeln. Wenn ihr denkt, dass ihr eins mit Gott seid, bleibt kein Raum für Ego. Gott ist in jedem Atom des Universums gegenwärtig, denn Gott ist die Grundlage von allem. Der gesamte Makrokosmos ist vom Göttlichen durchdrungen. In jedem winzigen Samen verbirgt sich ein Baum. Deshalb sind das Kleinste und das Größte ein und dasselbe. Gott erschuf alles und jedes Lebewesen. Alles was Gott erschaffen hat dient dem Wohl der Menschheit.

Einst ging ein großer Wissenschaftler in der Hitze der Sonne nach draußen. Als er in der Nähe einen Schatten spendenden Banyanbaum erblickte, hielt er an, um ein wenig im kühlen Schatten des Baumes zu rasten. Während er so ruhte bemerkte er die winzigen Früchte an dem riesigen Baum. In etwas Entfernung sah er in einem Gemüsefeld eine Kletterpflanze, an der große Kürbisse wuchsen. Jetzt dachte er bei sich, Gott wisse die Dinge nicht richtig zu platzieren, denn am großen Baum hingen kleine Früchte, an der dünnen schmalen Kletterpflanze hingegen wüchsen schwere Kürbisse Er dachte bei sich, Gott habe keine Kenntnis von Mathematik und Ingenieurwesen. Weil er sehr müde war schlief er bald ein. Während er schlief fielen ein paar winzige Früchte vom Baum auf seinen Kopf. Als er aufwachte erkannte er jetzt: „O, wie großartig Gott ist! Wären an diesem Baum große Früchte gehangen, dann wären diese möglicherweise auf meinen Kopf gefallen und hätten mich verletzt.“ Er dankte Gott, dass dieser in seiner Weisheit keine großen Früchte an dem großen Baum wachsen ließ. Gott weiß, was für die Menschheit gut ist. In seiner Schöpfung gibt es nichts Falsches. Wenn ihr denkt, etwas sei falsch, dann liegt der Fehler an eurer Denkweise.

Wo ein reines Herz ist, dort ist spirituelle Weisheit. Aber leider fehlt dem Menschen heutzutage Herzensreinheit, und deshalb sind seine Gedanken verunreinigt. Außerdem ist alles andere verschmutzt, inklusive Luft, Wasser und Nahrung. Wenn das eigene Herz heilig ist bleibt kein Raum für Verschmutzung. Das menschliche Leben ist sehr heilig. Der Mensch sollte in seinem Herzen immer heilige und göttliche Gedanken hegen, und er sollte alle Handlungen mit göttlichen Empfindungen durchführen. Der Geist des Menschen ist unrein, weil er zulässt, dass andere Dinge als Gott sein Herz einnehmen. Das menschliche Herz ist ein Einsitzer. Nur ein reines Herz ist der angemessene Sitz, den Gott einnehmen kann. Wir sollten keinen anderen Gedanken als den an Gott haben.

(Fortsetzung in der nächsten Ausgabe)

– Bhagvans göttliche Ansprache am 21. April 1996 in Sai Sruthi, Kodaikanal.

Quelle: Sanathana Sarathi April 2022

© Sri Sathya Sai Sadhana Trust Sadhana Trust – Publications Division, Prasanthi Nilayam

Kannst du Gott zur Verherrlichung etwas größeres anbieten als die Ascheals Zeichen deines Triumphes über das quälende Verlangen? Asche ist der endgültige Zustand der Dinge; sie kann keine weitere Veränderung erfahren. Abhisheka mit Vibhuti wird durchgeführt, um dich zu inspirieren, das Verlangen aufzugeben und Siva die Asche seiner Zerstörung als den wertvollsten aller Gegenstände anzubieten, die du verdient hast. Asche kann nicht verblassen wie Blumen in ein oder zwei Tagen; sie trocknet nicht und verschwindet nicht oder wird schmutzig und unbrauchbar wie Wasser; sie verliert nicht die Farbe in ein paar Stunden wie Blätter; sie verrottet nicht in ein paar Tagen wie Früchte. Asche ist Asche für immer und ewig. Verbrennt also eure Laster, eure schlechten Angewohnheiten; verehrt Siva, indem ihr euch in Gedanken, Worten und Taten rein macht.

Bhagavan Sri Sathya Sai Baba

Nähe zu Gott ist der wahren Reichtum