Sanathana Sarathi 4/2023

Sathya Sai Baba

MainPhotoApr23 732x1024 - Macht Gott zu eurem Führer und Beschützer
Sri Sathya Sai Baba

Patriotismus ist eine große Tugend

Viele Leute verstehen nicht die Bedeutung der Herabkunft des Göttlichen. Dass Gott auf die Erde herabkommt und das Gewand des menschlichen Körpers anlegt, macht den Avatar in keinerlei Weise geringer. Der Avatar mag sich wie ein Mensch unter Menschen verhalten und mit ihnen sprechen und spielen, aber das alles vermindert in keiner Weise die Herrlichkeit des Avatars. Auch wenn ein Richter am obersten Gerichtshof zu Hause mit seinem Enkelsohn spielt, setzt das nicht seinen Status als Richter des höchsten Gerichts herab.

Die Herrlichkeit von Ramas Namen

Tulsidas war ein großer Devotee von Rama, dem Avatar des Tetrayugas. Er verfasste das Rāmcaritmānas, das Ramayana in Hindi. Sein ursprünglicher Name war Rambola. Der Name seines Vaters war Atmaram Dubey und der Name seiner Mutter war Hulsi. Naraharidas war sein Lehrer, der ihm Ramas Geschichte erzählte. Rambola war ein frommer Junge, der Freude daran fand, Ramas Herrlichkeit in selbst verfassten Versen zu besingen. Die Leute die ihn beobachteten glaubten, er würde ein großer Asket werden. In dem Dorf war eine Familie, die ihre Tochter mit Tulsidas verheiraten wollte. Sie kamen mit dem Heiratsvorschlag zu Naraharidas, aber Tulsidas lehnte das Angebot ab. Im Lauf der Jahre alterte Naraharidas Tag um Tag. Ihm kam der Gedanke, Tulsidas zu verheiraten, damit dieser den Dorn der Verantwortung erfahre. Nach ausführlicher Überzeugungskunst von Naraharidas stimmte Tulsidas schließlich zu, das Mädchen Ratnavali zu heiraten.

Schon am Tag nach der Hochzeit machte sich in Tulsidas eine verrückte Liebe zu Ratnavali breit. Er war wahnsinnig in sie verliebt und ließ sie nie aus den Augen. Er erlaubte seiner Frau nicht, das Haus ihrer Mutter auch nur einmal zu besuchen. Beim Essen starrte er sie ständig an. Auf diese Weise vergingen drei Jahre. Eines Tages sah er sich gezwungen seiner Frau zu erlauben, eine mit ihr verwandte trauernde Familie zu besuchen. Tulsidas behauptete, er hätte einen ähnlichen Auftrag; aber ehe er das Haus verließ wies er seine Frau strikt an, nirgendwo sonst (als zu ihren Verwandten) hinzugehen. Als sie von der trauernden Familie zurückkehrte entdeckte sie, dass ihr Ehemann noch nicht zurückgekommen war. Sie wollte die Gelegenheit wahrnehmen, um ihre Eltern zu besuchen. Sie schloss das Haus ab und ging zu ihren Eltern.

Ratnavali pflegte sich zu wundern warum Tulsidas, der früher seine gesamte Zeit so aufrichtig und intensiv Rama gewidmet hatte, sein ganzes spirituelles Unterfangen nach ihrer Heirat aufgegeben hatte. Sie entschloss sich, die Nacht im Haus ihrer Eltern zu verbringen. In jenen Tagen pflegten die Menschen zwischen 7.30 und 8 Uhr abends schlafen zu gehen. Ratnavali und ihre Eltern verschlossen die Türen und gingen früh zu Bett. Tulsidas kehrte um 10 Uhr nachts zurück. Als er sein Haus erreichte fand er es verschlossen vor. Die Nachbarn informierten ihn, dass Ratnavali zum Haus ihrer Eltern gegangen sei. Es regnete zu der Zeit sehr heftig. Obwohl Tulsidas in dem Wolkenbruch völlig durchnässt wurde, lief er in seinen völlig durchnässten Kleidern zu Ratnavalis Haus. Ratnavali erblickte ihren Ehemann, der so vom Regen durchnässt war, dass von seinen Kleidern das Wasser tropfte. Seine Vernarrtheit in sie erzürnte sie und sie sagte zu ihm: „Schande über dich! Wozu diese verrückte Vernarrtheit in diesen Körper, der voller Fleisch, Urin und Fäkalien ist? Eine solche Verliebtheit ziemt sich nicht für jemanden, der unaufhörlich die Herrlichkeit von Ramas Namen besang. Hättest du diese gesamte Intensität deiner Liebe auf Rama gerichtet, wärest du mittlerweile erlöst worden. Du bist zu einem Verrückten geworden, der das hohe Ziel seines Lebens vergessen hat.“ Ratnavalis Worte hinterließen ihre Spur in Tulsidas. Er wandte sich von ihr ab, wanderte bis nach Prayag und blieb dort drei Tage. Von dort wanderte er zum Berg Citrakūta. Er betrachtete seine Ehefrau als seinen Lehrer, denn sie war es, die ihm die Augen öffnete. Die Herrlichkeit von Ramas Namen ist außerordentlich.

Vor langer Zeit verfasste Pracetas eine Milliarde Verse. Die Götter, die Dämonen und die Menschen teilten diese Verse unter sich auf. Jeder bekam 330 Millionen Verse, aber ein Vers mit 32 Silben blieb übrig. Die Götter, Dämonen und Menschen teilten diesen Vers unter sich auf, so dass jeder 10 Silben erhielt. Danach blieben noch zwei Silben übrig. Die zwei Silben waren „ra“ und „ma“, die das Wort Rama bilden. Dieses Wort Rama besteht aus drei Ursilben, von denen jede übernatürliche Kräfte repräsentiert. „Ra“ ist das Feuerprinzip (agni bīja), „aa“ ist das Sonnenprinzip (surya bīja), und „ma“ das Mondprinzip (candra bīja). Wenn wir Ramas Namen aussprechen, vertreibt das Sonnenprinzip die Dunkelheit, das Feuerprinzip zerstört die Sünden und das Mondprinzip schenkt Kühle.

Die Bedeutung von Reinheit im Leben

Der Geist (mind) ist immer zu jeder Aktivität bereit, außer der spirituellen. Mittels des Geistes unternehmen wir den Versuch, Moral, Spiritualität, Wissenschaft usw. zu verstehen. Aus diesem Grund ist der Mensch nicht in der Lage, die Fülle der Freude entsprechend seinen Erwartungen zu erfahren. Es ist der wesentliche Fehler, den alle von uns im Leben machen. In Angelegenheiten, die das Göttliche betreffen, nimmt der Geist die Rolle eines Hindernisses an. Deshalb lehren die Lehrer des Vedanta, wir sollten versuchen die Spiritualität zu fördern, indem wir die Launen des Geistes in Schach halten. Nur jene, denen es gelingt spirituelle Qualitäten zu kultivieren, können in sich die Eigenschaften der Liebe zum Land und der Liebe zur Religion des Landes entwickeln. Patriotismus ist eine große Tugend. Patriotismus ist für die Studenten sehr wesentlich. Ein Inder, der das wahre Wesen Indiens nicht versteht, ist überhaupt kein Inder, auch wenn er die indische Kultur und Religion verherrlicht. Indien ist ein Land des Patriotismus. Es gab in Indien große Patrioten, die ihr Leben für die Befreiung Indiens von der britischen Fremdherrschaft opferten.

Die MBA Studenten werden viel im Managementbereich erreichen können, wenn sie einen tief verankerten Glauben an das Göttliche kultivieren. Ihr solltet euch in vorbildliche Jungen transformieren. Heutzutage braucht es weder die Etablierung einer Gesellschaft von Gleichen noch ein modernes Bildungssystem, und nicht einmal eine neue Religion. Das Gebot der Stunde ist eine Gruppe Menschen mit reinem Herzen. Es nützt nichts, wenn ihr versucht Dinge zu erreichen ohne Reinheit zu kultivieren. Einheit führt zu Reinheit und Reinheit bringt die Göttlichkeit mit sich. Feindseligkeit beginnt dort, wo keine Einheit ist. Durch konstante Besinnung auf das Göttliche können wir Reinheit erreichen. Gefäße glänzen, nachdem sie ausgiebig geschrubbt wurden. Ein Raum wird sauber, wenn er regelmäßig gefegt wird. Durch konstante und unaufhörliche Besinnung auf den Herrn können wir rein werden. Wie der Besen so der Raum. Ein schmutziger Besen bringt Schmutz in den Raum. Ähnlich bringt ein unreiner Geist Unreinheit ins Herz.

Junge Menschen sollten sich dem Dienst am Mutterland weihen. Prägt eurem Herzen die Größe der indischen Kultur ein. Herausragende Wissenschaftler verfolgen ihren Pfad auf die Spiritualität zurück. Ihr werdet fähig sein das Land zu retten, wenn ihr schon jetzt Spiritualität kultiviert.

Indien hat ein reiches spirituelles Erbe. Es ist der Lehrer der gesamten Welt. Die Leute beschreiben Indien als ein armes Land, ohne das Land recht zu verstehen. Geiz und Gier haben das Land jedoch in eine bettelarme Lage versetzt. Die Leute sind schamlos. Sie degradieren das Land, ohne irgendeinen Versuch zu unternehmen den Ruf des Landes aufrechtzuerhalten. Man muss versuchen, sogar kleine Fehler auszulöschen, denn Vollkommenheit ist das Kennzeichen eines wahren Menschen.

Ihr solltet eure Fehler bereits im Keim ersticken, denn die kleinen Fehler von heute könnten später gigantische Proportionen annehmen. Disziplin sollte euch nachfolgen wo immer ihr hingeht. Ihr solltet wo ihr auch hingeht die Eigenschaften der Demut und des Respekts für eure Eltern und Älteren mit euch nehmen. Ich gebe Millionen Rupien für eure Ausbildung aus. Wozu? Ich will, dass die Jugend zum Fortschritt und zum Wohlergehen unseres Landes beiträgt.

Die Disziplin, die in Swamis Institutionen festgelegt ist, dient eurem Wohlergehen. Nehmt zum Beispiel das Gebet, das ihr vor dem Essen sprecht. Es beseitigt die Unreinheiten, für die das Essen anfällig ist. Die Mädchen und Jungen in Swamis Grundschule sprechen Brahmārpanam aufrichtig und von Herzen, ehe sie die Nahrung zu sich nehmen, und sind deshalb sehr gesund. Bildung ist für das Leben, nicht für einen Lebensunterhalt gedacht. Bildung dient nicht nur dem Zweck den Magen zu füllen. Charakter ist die kostbare Frucht von Bildung. Heutzutage lässt die Jugend zu, dass sie von ihren Freunden in die Irre geführt wird. Freunde sammeln sich in euren guten Zeiten um euch und wenden sich in Zeiten der Not ab. Gott ist euer wahrer Freund, der über euch, unter euch, in euch und um euch herum ist. Ein gutes Verhalten ist das Kennzeichen eines wahren Menschen. Macht Gott zum Führer und Beschützer eures Lebens.

  • Aus Bhagavans Ansprache in Sai Sruthi, Kodaikanal, am 28. April 1988.

Quelle: Sanathana Sarathi April 2023

© Sri Sathya Sai Sadhana Trust Sadhana Trust – Publications Division, Prasanthi Nilayam

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