Sanathana Sarathi 3/2023

Sathya Sais Botschaft an Ugadi

Friede liegt in der Beherrschung der Sinne

Ein jeder sollte seine Pflicht gewissenhaft erfüllen und an Dharma festhalten. Sogar eine Ameise befolgt ihr Dharma. Wo immer sie Nahrung findet, trägt sie diese zu ihrem Platz und verspeist sie dort. Sie verletzt niemanden noch stiehlt sie irgendetwas von irgendjemandem. Alle Vögel und Tiere folgen ihrem natürlichen Dharma und verhalten sich dementsprechend.

Folgt dem Weg der Wahrheit und des Dharma

Der Weg des Dharma ist für die Ameise und Brahma derselbe. Dasselbe Prinzip der Wahrheit ist in beiden gegenwärtig. Man sollte kein Opfer der sechs inneren Feinde werden, nämlich Verlangen (kāma), Wut (krodha), Gier (lobha), Anhaftung (moha), Stolz (mada) und Eifersucht (mātsarya).

Zorn ist der größte Feind des Menschen. Jemand mit Zorn kann dem Pfad des Dharma nicht folgen. Zorn steht im Gegensatz zur menschlichen Natur. Man sollte anderen nicht unnötig seine Wut zeigen.

Jemand der zornig ist wird in keiner seiner Unternehmungen erfolgreich sein.

So jemand wird Sünden begehen und von allen verspottet werden.

Seine eigenen Leute werden ihn verlassen.

Er wird allen Wohlstand und Respekt verlieren.

Sein Zorn wird ihn völlig ruinieren.

Hass ist ein weiterer großer Feind des Menschen. Wen sollte man hassen? Solltet ihr eure Gegner hassen oder jene, die euch verletzt haben oder jene, die euch nicht mögen? Nein, niemanden davon. Ihr solltet nur die schlimmen Eigenschaften hassen. Ihr solltet eure Liebe und Unterstützung auf jene ausweiten, die Wahrheit und Dharma befolgen. Wenn ihr Wahrheit und Dharma hasst seid ihr überhaupt kein Mensch. Wahrheit ist die Grundlage aller Tugenden. Draupadi konnte Frieden und Liebe erfahren, indem sie dem Pfad der Wahrheit folgte. Sie lehrte, dass man von Gewalt absehen sollte.

Man sollte in seinen Handlungen, Worten und sogar Gedanken keine Gewalt anwenden. Draupadi setzte der Welt das größte Ideal, indem sie dem Weg der Wahrheit folgte.

Seid gut, tut Gutes, seht Gutes

Studenten!

Eure inneren Empfindungen sind zweifelsohne gut. Aber abhängig von dem was ihr seht und hört verändern sie sich. Die äußeren Impulse sind für die Veränderungen in euren Gedanken und Gefühlen verantwortlich. Wahrhaft gesprochen existiert die menschliche Gestalt nicht. Tatsächlich gibt es überhaupt keine Formen. Aufgrund eurer Illusion seht ihr eine Gestalt und gebt ihr einen Namen. Diese Denkweise ist ein Zeichen von Torheit. Ihr haltet euch vielleicht für hochgebildet und sehr intelligent. Aber wie könnt ihr euch so bezeichnen, wenn ihr euer wahres Selbst nicht kennt? Ihr könnt nur dann wahrhaft gebildet genannt werden, wenn ihr eure wahre Natur kennt. Wenn ihr eure eigene Wahrheit nicht kennt, wie könnt ihr dann die Wahrheit über andere kennen?

Zuallererst solltet ihr euren Geist beherrschen. Nur dann können eure Verehrung und eure Gebete Früchte tragen. Der Geist (mind) ist die Ursache für die Welt. Der Geist (mind) ist die Ursache für Bindung und Befreiung des Menschen. Es ist vergleichsweise leicht, den Körper zu kontrollieren, nicht aber den Geist. Als Pramila, die Herrscherin über das Königreich der Frauen, das Ashvamedhapferd einfing und Arjuna in der Schlacht besiegte, sagte Arjuna zu ihr, sie könne seinen Körper einsperren, nicht aber seinen Geist. Es mag möglich sein die gesamte Welt durch eine Armee, Waffen und Bomben zu erobern, aber es ist niemandem möglich, den Geist (mind) einzufangen. Wenn ihr Kontrolle über euren Geist gewinnt, wird auch alles andere unter eure Kontrolle kommen. Ihr solltet deshalb jede Anstrengung unternehmen, euren Geist zu beherrschen. Dann werdet ihr mit Sicherheit eine vorbildliche große Persönlichkeit werden. Als Erstes solltet ihr eure Fehler erkennen und versuchen sie zu korrigieren. Nur dann könnt ihr hoffen ein spiritueller Aspirant (mumukshu) zu werden. Ihr habt vielleicht wissentlich oder unwissentlich manchen Fehler begangen. Wenn ihr eure Fehler erst einmal kennt solltet ihr sie bereuen. Reue ist wahre Sühne. Das ist der königliche Weg, der zur Göttlichkeit führt. Gottesdienst (pūjā), Rituale (vrata) und Opferzeremonien (yajna) bringen wenig, wenn man nicht Reue und Wiedergutmachung praktiziert.

Von allen Lebensformen ist das menschliche Leben das kostbarste. Es ist nicht leicht, die menschliche Gestalt zu erhalten. Der Mensch ist nicht ein bloßer Sterblicher. Er ist wahrhaft göttlich. Gott existiert in menschlicher Gestalt. Wenn ihr etwas Schlechtes tut oder denkt, seid ihr nicht göttlich. Zuallererst solltet ihr eine gute Person werden. Seid gut, tut Gutes, seht Gutes. Das ist der Weg zu Gott.

Gott ist in allen Lebewesen anwesend

Studenten!

Zuallererst müsst ihr euren Geist (mind) beherrschen. Übergebt Gott euren Geist. Er kann alles für euch tun. Hegt tiefe Hingabe zu Gott in dem festen Vertrauen, dass er überall ist.

Wo ist Gott? Gott ist in allen Lebewesen anwesend, sei es ein kleines Insekt wie eine Ameise oder ein großes Tier wie ein Elefant oder ein Löwe. Er ist in einem Sandkorn ebenso wie in einem Zuckerteilchen gegenwärtig.

Erfüllt eure Pflichten aufrichtig, mit Hingabe an Gott. Setzt euer Wissen in die Tat um und macht euch einen guten Namen. Ich hindere niemals jemanden daran, seinen Studien nachzugehen. Aber gemeinsam mit weltlichem Wissen solltet ihr auch spirituelles Wissen erlangen. Die rechte Erforschung von Geist und Gemüt (mind) und Herzensreinheit sind sehr wichtig.

Studenten!

Ihr habt das akademische Jahr abgeschlossen und werdet jetzt nach Hause in die Ferien gehen. Ihr werdet nach euren Prüfungsergebnissen und eurer Zulassungsnummer in der Liste erfolgreicher Kandidaten suchen. Mehr noch als euren Status solltet ihr euer Herz erforschen. Wenn ihr die Prüfung wirklich gut abgelegt habt, wird euer Name sicher in der Liste der erfolgreichen Kandidaten sein. Wenn ihr jedoch die Prüfung nicht gut geschrieben habt, solltet ihr euch nicht freuen, selbst wenn euer Name in der Liste der erfolgreichen Kandidaten erscheint! Nicht die erreichten Noten sind wichtig, sondern wichtig ist, dass ihr die Nummer einswerdet.

Bringt Gott euer Herz im Gebet dar

Draupadi hegte tiefe Hingabe an Krishna. Sie betete zu ihm: „Oh Krishna, ich bete dich Tag und Nacht an. Oh Herr, sei mitfühlend und beschütze mich. Wenn du barmherzig zu mir bist, dann wird mich keine andere Sache im Leben verstören.“ Draupadi erfuhr im Leben viele Herausforderungen und großes Leid, aber ihre Hingabe an Krishna blieb davon unberührt. Bloße Worte reichen nicht aus, wenn ihr betet; ihr solltet Gott im Gebet euer Herz darbringen. Der Mensch hat einen Namen und eine Gestalt, aber der Atman transzendiert beide. Er hat weder einen Namen noch eine Form. Die Leute mögen bestimmte Namen und Formen. Man kann sein Vertrauen nicht in die vielen Namen und Formen setzen, aber man kann sicherlich Vertrauen in das formlose Prinzip des Atman setzen, das in allen gegenwärtig ist. „Mein Atman ist der Zeuge“, ist ein gängiges Sprichwort im Telugu, was zeigt, dass die Leute Vertrauen in den Atman haben. Aus diesem Grund ist Atman der allen gemeinsame Name. Manche mögen zu Rama beten, andere zu Krishna. Es gibt viele Namen und Formen, aber das Göttliche ist Eines. Der Atman ist die namenlose, formlose Göttlichkeit. Wenn ihr dieses formlose und namenlose göttliche Prinzip verehrt, werdet ihr mit Sicherheit das Göttliche erreichen.

Bhagavan beendete seine Ansprache mit dem Bhajan „Prema mudita manase kaho…“

– Aus Bhagavans Ansprache an Ugadi in der Sai Kulwant Halle am 30. März 2006.

Quelle: Sanathana Sarathi March 2023

© Sri Sathya Sai Sadhana Trust Sadhana Trust – Publications Division, Prasanthi Nilayam

Ihr seid dann wirklich gebildet, wenn ihr euch selbst erkennt