Sanathana Sarathi 3/2022

Rani Subramanian

Swami weiß alles. Wir sind nur Sadhujanas (harmlose Menschen), keine Sadhus (Asketen). Wir beten, aber das ist alles. Wir meditieren nicht und üben keine Buße. Doch als der Ruf kam und wir zum ersten Mal nach Prasanthi kamen, verwandelte er uns! Wie das?

Swami hört auf jedes Gebet

Swami sagt, wenn Eltern für ihre Kinder beten, wird er sie erhören. Wenn wir darum bitten, dass unsere Kinder eine gute Stellung haben und viel Geld verdienen, wird er zuhören, aber das gefällt ihm nicht besonders. Wenn wir jedoch darum bitten, dass unsere Kinder ihn von ganzem Herzen lieben und ihm dienen, ist er sehr zufrieden. Er erhört solche Gebete. Ich glaube, meine Mutter hat das erbeten, denn jetzt sind wir Schwestern bei ihm! Er erzählte uns einmal, dass unsere Mutter eine sehr fromme Frau war. Sie starb jung. Aber ihr einziger Wunsch war, dass ihre Töchter sich ganz fest an Gott halten sollten. Er sagte einmal: „Das Gebet eurer Mutter hat euch drei Schwestern hierher gebracht.“ Woher wusste er von meiner Mutter? Er ist ihr doch noch nicht einmal begegnet! Dieser Gedanke hat mich in dem Glauben bestärkt, dass er unsere aufrichtigen und innigen Gebete tatsächlich erhört. An dieser Stelle möchte ich hinzufügen, dass auch meine Großmutter sehr gottesfürchtig war und wohl auf dieselbe Weise gebetet hat.

Verleihung einer göttlichen Aufgabe

Im Laufe seiner Arbeit wurde mein Mann nach Bhopal versetzt. Wie ihr sicher wisst, wurde Bhopal die Hauptstadt des Bundesstaates Madhya Pradesh. Als ich dort lebte, besuchte ich zum ersten Mal Puttaparthi. Ich erinnere mich an eine Begebenheit während eines solchen Besuch von Bhopal aus. Eines Abends, in Prasanthi Nilayam, rief mich Swami nach oben und fragte: „Du lebst jetzt in Madhya Pradesh, nicht wahr?“ Ich sagte: „Ja, Swami. Ich komme aus Bhopal.“ Er erkundigte sich oft, woher wir kämen, da wir häufig unseren Wohnsitz wechselten. Dann sagte er: „Es gibt keine Sathya Sai Seva Samithi in Bhopal. Du musst dort ein Sathya Sai Seva Samithi gründen.“ Dann gab er mir einen Apfel als Prasad.

Ich wusste nicht, wie ich ein Samithi (Sai-Zentrum) gründen sollte, aber ich konnte auch nicht sagen, dass ich es nicht tun würde. Ich war sehr verunsichert, doch ich sagte nichts, aber innerlich fühlte ich mich sehr unwohl. Ich betete: „Swami, ich kenne dort niemanden. Ich bin neu an diesem Ort. Wie kann ich mit den Leuten in Kontakt treten? Wie fange ich an? Ich habe keine Erfahrung.“ Als ich nach Bhopal zurückkehrte, dachte ich, da Swami mich für diese Aufgabe auserwählt hat, sollte ich irgendwie anfangen; er ist immer da! Also begann ich, mich bei verschiedenen Freunden nach einer Gruppe zu erkundigen, die über Sri Sathya Sai Baba Bescheid weiß. Eine Dame sagte, sie wisse von einer Gruppe von Mühlenmitarbeitern, bestehend aus Büroangestellten, Angestellten, Arbeitern und dergleichen, die jeden Donnerstag Sai Bhajans singen. Ich ging in die Getreidemühle. Sie war riesig und ich wusste nicht, an welche Tür ich klopfen sollte. Es gab so viele Wohnräume für die Arbeiter. Ich betete: „Swami, du musst mich zur richtigen Tür führen.“ Ich ging in den ersten Stock und klopfte an eine Tür. Ein Herr öffnete. Ich fragte ihn, ob er irgendwelche Sai-Anhänger kenne.

Er sagte, dass er einer sei, und bat mich hinein. In seiner Wohnung befand sich ein Bild von Swami. Er sagte: „Was können wir für Sie tun? Warum sind Sie zu uns gekommen?“ Ich erzählte ihm von der Anweisung aus Puttaparthi und fragte ihn, ob er mir helfen könne. Er sagte: „Ja, Ma, was für eine Art von Hilfe brauchen Sie?“

Ich bat ihn um einen Raum, in dem wir Bhajans organisieren könnten, einen Kurs für Kinder und Frauen und um das Wort von Swami zu verbreiten und Bhajans zu lehren. Er sagte: „Ja, das ist kein Problem. Wir haben eine Gebetshalle, die wir euch zur Verfügung stellen werden.“ Ich bat ihn, sich mir anzuschließen und Kinder mitzubringen, da ich eine Klasse eröffnen wollte. „Kein Problem“, sagte er wieder. „Wir werden Ihnen helfen.“ Meine Tochter wohnte damals bei mir. Also bat ich auch sie um Hilfe. Ich organisierte die Frauen und führte Balvikas-Kurse durch. Da ich jedoch den Balvikas-Kursplan nicht kannte, erstellte ich einen eigenen Lehrplan.

Einmal rief ich über einen gemeinsamen Freund die Sekretärin eines Damenclubs an und sagte ihr, dass ich den Club besuchen und mit den Damen über Swami sprechen wollte. Mit ihrer Erlaubnis gingen die Sekretärin, der gemeinsame Freund, ein weiterer Freund von mir und ich in den Club. Dort sah ich Frauen, die in einem Raum Billard spielten. In einem anderen wurden Karten gespielt, und in einem weiteren Raum war ein anderes Spiel im Gange. Mir wurde gesagt, dass die Mitglieder über meinen Besuch und den Zweck informiert waren, aber viele waren nicht interessiert. Es saßen nur drei oder vier Damen dort. Das hat mich nicht gestört. Ich zündete eine Lampe an, stellte aber kein Bild von Swami auf. Stattdessen stellte ich ein Sarvadharma-Symbol, das ich bei mir trug, auf einen Tisch.

Die Frauen waren skeptisch. Sie dachten, ich sei da, um sie zu Sai-Anhängern zu bekehren. Ich sagte ihnen, dass Swami für alle Religionen sei und dass ich nicht die Absicht hätte, sie zu bekehren. Daraufhin schienen sie sich zu entspannen. Dann begann ich mit einem Tulsidas-Bhajan. Ich schloss die Augen und sang etwa zwei oder drei solcher Bhajans. Als ich die Augen wieder öffnete, waren zu meiner großen Überraschung etwa 20-25 Frauen im Raum! Sie sagten, dass sie gerne teilnehmen würden.

Später besuchte ich den weitläufigen Campus von Bharat Heavy Electricals Limited. Es ist eigentlich eine kleine Gemeinde. Ich traf den Vorsitzenden, erzählte ihm von meinem Vorhaben und erklärte ihm die Sri Sathya Sai Seva Samithi. Nach den entsprechenden Erklärungen war er erfreut und bot mir eine Halle an. Dort stellte ich das Sarvadharma-Symbol auf. Viele meiner Freunde aus der Getreidemühle, die sich zu mir in der BHEL-Halle gesellten, fragten mich, warum ich nicht stattdessen ein Bild von Swami aufgestellt hätte.

Ich sagte ihnen, dass dies die Leute abschrecken könnte, die sonst an der Diskussion interessiert sind. Außerdem ist das nicht der Zweck. Swami sagte mir, dass ich das Richtige getan hätte. Swami selbst hatte während seiner Ansprache zum 60. Geburtstag gesagt: „Nimm nicht mein Bild, wenn du etwas beginnst. Das würde gegen die Organisation verstoßen. Ich repräsentiere nicht nur diese Sathya Sai Rupa (Form). Ich bin universell. Stellt also nur mein Symbol auf.“

Überwindung vieler Hindernisse

Ich bildete ein Komitee, dem etwa 8 bis 10 Mitarbeiter der Getreidemühle angehörten. Ein Herrn wollte Puttaparthi besuchen. Ich gab ihm einen Brief, den er Swami überbringen sollte, und sagte ihm: „Bitte versuche, in der ersten Reihe zu sitzen und gib Swami diesen Brief und sage, dass er von Rani Ma ist.“ Ich wollte, dass er Swamis Segen für das Komitee erbittet.

Swami nahm den Brief entgegen. In dem Brief stand nicht viel, es ging um das Komitee, das gebildet wurde, und es wurden die Namen des Präsidenten, des Schriftführers und anderer Mitglieder genannt. Ich fügte jedoch meinen Namen nicht der Liste hinzu. Swami sah den Brief, billigte aber das Komitee nicht.

Der Mann kam zurück und erzählte mir, was Swami gesagt hatte. „Swami sagte, das sei nicht das richtige Komitee. Du musst es ändern“, sagte er. Ich saß und betete.

Durch einen Freund lernte ich die Gattin des damaligen Gouverneurs, Smt. Reddy, kennen. Der Freund vereinbarte für mich einen Termin bei dieser geschätzten Dame. Als Erstes fragte mich Smt. Reddy nach dem Grund für meinen Besuch. Ich sagte ihr, dass wir in Bhopal eine Sai Samithi gründen wollten. Zunächst zeigte sie keine Bereitschaft zu helfen. Ich schloss für einige Sekunden die Augen und betete um Führung.

Eine innere Stimme sagte mir, ich solle nicht aufgeben. „Du musst weitermachen, gib nicht auf!“ Obwohl sie mich gelangweilt aufforderte zu gehen, tat ich es nicht. Ich fragte sie nach dem Grund für ihren Unglauben. Ich versuchte, sie zur Vernunft zu bringen. „Sehen Sie, Smt. Reddy, wir kennen das Thema nicht. Spiritualität muss zuerst verstanden werden. So steht es in der Bhagavadgita. Es ist Wissen; unser spirituelles Leben ist Wissen. Man kann nicht blindlings an einer Religion festhalten. Man wird enttäuscht, beunruhigt und unglücklich sein.“

Während ich ihr all das sagte, veränderte sich Smt. Reddy völlig. Sie erlaubte der gesamten Belegschaft des Raj Bhavan (Haus des Gouverneurs), an dem Kurs teilzunehmen. Ich bat sie auch, die Präsidentin des Komitees zu werden, und fügte hinzu, dass ich kein Amt bekleiden wolle. Mein Ziel war es nur, Swami zu gehorchen. Nach langem Hin und Her willigte ich jedoch ein, zweiter Schriftführer zu werden. Als nächstes wollte ich einen Vizepräsidenten. Ich kannte einen Datar Singh. Er war sehr beliebt und wurde in England zum Ritter geschlagen. Ich rief Datar Singh an. Er lehnte den Posten mit der Begründung ab, er sei Sikh und die Organisation sei eine Hindu-Organisation. „Umso mehr ein Grund, dass Sie Vizepräsident werden, da Sie ein Sikh sind“, sagte ich.

Er verstand es nicht. Ich erklärte ihm das Konzept. Wir haben keine Unterschiede, keinen Kult, keine Sekte oder besondere Religion, sondern nur eine Religion – die Liebe. Die Idee ist, die Welt zu vereinen. Ich sagte ihm: „Onkel, Sie beten zu Guru Nanak. Wir sagen nicht, dass Sie zu Baba beten sollen. Aber geben Sie Ihren Namen und akzeptieren Sie seine Mission. Sie müssen nur seine Mission akzeptieren; Sie müssen nicht ihn akzeptieren!“ Er stimmte zu. Das Komitee wurde daraufhin mit der Frau des Gouverneurs, Smt. Reddy, als Präsidentin, Datar Singh als Vizepräsident und anderen Komiteemitgliedern gebildet, die alle älter waren und einflussreiche Positionen in der Gesellschaft innehatten.

Einige Zeit später ging eine andere Gruppe nach Puttaparthi, um Swami die Mitgliederliste des neu gebildeten Komitees zu zeigen. Swami war glücklich. Er sagte: „Ein sehr gutes Komitee. Sagt Rani Ma, dass ich sehr glücklich bin. Dieses Komitee ist korrekt.“ Später sagte er zu mir: „Siehst du, was diese einfachen Leute für andere tun können? Sie selbst sind nicht so wohlhabend. Angesehene Leute können Institutionen gründen, sie können ein College gründen und so weiter.“ Swami hat einen Grund für alles, was er tut. Er möchte, dass die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Ort das Richtige tun. Können arme Menschen ein Krankenhaus oder ein College gründen?

Der springende Punkt dabei ist, dass man bei Swamis Arbeit kein Ego haben darf. Wenn ihr Baba folgen wollt, gibt es keinen Platz für Ego. Gib dich ihm hin: Twameva Sarvam. Dann tritt er in dein Leben ein.

Meine Tochter als Assistentin bei einer heiligen Operation

Ich möchte eine einzigartige Begebenheit mit euch teilen. Sie betrifft meine Tochter Sheela. Sie war damals etwa neun Jahre alt. In jenen Tagen lag die Dauer der Bhajans ganz in Swamis Ermessen. Eines Tages, als ich in der Bhajan-Halle war, kam Sri Kasturi herein und sagte, dass Swami möchte, dass meine Tochter nach oben komme. Da es sein Wunsch war, schickte ich sie mit Sri Kasturi nach oben. Sheela wurde in einen Raum gebracht, in dem auch ein Mädchen war, das wahrscheinlich an einem schweren Kehlkopfproblem litt.

Swami erzählte Sheela, dass er eine Operation durchführen würde, und fragte sie, ob sie ihm helfen würde. „Wann immer ich dich um eine Schere oder Watte oder etwas anderes bitte, gib es mir, in Ordnung?“ Sie verstand nicht ganz, willigte aber ein. Swami beschaffte die benötigten Operationsinstrumente und Medikamente und führte eine Operation am Hals des kranken Mädchens durch.

Nach der Operation kam Sheela die Treppe in die Bhajan-Halle herunter. „Warum hat Swami dich gerufen?“, fragte ich sie. „Amma, ich weiß es nicht. Er führte eine Operation an einem kleinen Mädchen durch. Ich reichte ihm Scheren, Watte, was immer er verlangte.“ Könnt ihr das glauben? Ich war so verblüfft. Unnötig zu sagen, dass das kleine Mädchen sich vollständig erholte!

Er allein kennt das richtige Rezept

Ich wil eine weitere Begebenheit erzählen. Sheela war etwa 10 Jahre alt, als wir in Nagpur waren. Plötzlich bekam sie hohes Fieber. Wir konsultierten viele bekannte Ärzte in der Region, aber keiner von ihnen konnte den Grund dafür finden. Sie dachten, es könnte Tuberkulose sein. Es wurden Tests durchgeführt, aber sie zeigten, dass sie völlig gesund war. Wo lag also das Problem?

Zu dieser Zeit kam ein Freund meines Mannes aus Delhi zurück. Er war Arzt und erklärte sich bereit, Sheela zu untersuchen. Er sagte, dass es sich nicht um ein ernstes Problem handele. Manche Kinder haben einen langsamen Stoffwechsel und daher dieses Symptom. Allerdings gab es keine Anzeichen für ein Abklingen der hohen Temperatur. Das dauerte etwa zwei bis drei Monate. Ich verlor den Glauben an die Ärzte. Ich bat meinen Mann um die Erlaubnis, nach Puttaparthi zu fahren. „Dort gibt es keine Ärzte“, sagte er. Aber ich war unnachgiebig. Ich wollte zusammen mit meiner Tochter zu Swami gehen.

Ich traf Swami. Er bat uns, in einem Teil der Garage zu wohnen, da alle Unterkünfte zu dieser Zeit belegt waren. Also wurden meine Tochter, meine Schwester (die auch dort war) und ich in der Garage untergebracht. Swami sagte zu mir: „Ich weiß, warum du Sheela hierher gebracht hast. Sie hat Fieber, stimmt’s? Mach dir keine Sorgen, es wird ihr gut gehen. Aber du musst einen Monat lang hier bleiben.“

Swami verbot mir, sie nach neun Uhr morgens aus der Garage zu lassen. „Sie darf nicht der Sonne ausgesetzt werden“, sagte er. „Du musst sehr wachsam sein. Wenn du nach draußen gehst, um Wäsche zu waschen, schließe sie ein. Ich werde auch auf sie aufpassen.“

Nach einem Monat erlaubte Swami uns zu gehen. Während dieses Monats maß er weder ihre Temperatur noch bot er irgendeine Behandlung an, und ich tat es auch nicht. Mein Mann maß ihre Temperatur, nachdem wir wieder in Nagpur waren – sie war normal. Ich kann den Menschen die Gründe für Swamis Handeln nicht erklären.

(Fortsetzung folgt …)

Mit freundlicher Genehmigung: Sri Sathya Sai Medienzentrum

– Die Autorin, über den Zeitraum von fast sechzig Jahren eine gläubige Devotee, kam bereits 1950 zu Sathya Sai Baba. Ihr Leben glich einer Schatztruhe voller schillernder Erfahrungen von Swamis Göttlichkeit.

Quelle: Sanathana Sarathi March 2022

© Sri Sathya Sai Sadhana Trust Sadhana Trust – Publications Division, Prasanthi Nilayam

Faszinierende Augenblicke mit dem göttlichen Meister