Jyotsna Reddy

Sanathana Sarathi 2/2022

Zur Zeit von Dasara im Jahr 1965, als Swami das Vibhuti-Abhishekam durchführte, fiel mir ein Edelstein, und zwar aus Jade, in den Schoß. Ich dachte, ich sollte ihn aufbewahren und Swami zurückgeben, wenn er mich ruft. Bei meinem nächsten Gespräch gab ich ihn ihm und sagte: „Swami, als Du das Vibhuti-Abhishekam durchgeführt hast, habe ich diesen Edelstein bekommen. Bitte nimm ihn zurück.“ Er sagte: „Nein, er war für dich bestimmt. Du hängst ihn nach deiner Hochzeit an deine Mangalasutra.“ Also trug ich ihn nach meiner Hochzeit an meiner Mangalasutra.

Sei einfach und aufrichtig gegenüber Swami

Ich war auch Zeuge eines Lingodbhavam. Damals trat Swami von der Tribüne in der Poornachandra Hall herunter und zeigte uns den Lingam. Wir sahen, dass sich darin ein Licht bewegte. Dann sagte er: „Diejenigen, die dieses Lingodbhavam erlebt haben, werden keine Wiedergeburt mehr erleben.“ Ich weiß nicht, ob wir die Ebene erreicht haben, auf der wir Befreiung, Moksha, erlangen werden, nachdem wir das Lingodbhavam gesehen haben. Aber es auch nur zu sehen, ist ein großer Segen.

Was immer ich erzähle, ist eine völlig authentische Beschreibung; sie enthält weder Unwahrheit (asatya) noch Ego (ahamkara). Swami pflegte den Menschen zu raten, Asatya und Ahamkara zu vermeiden. Mein Mann sagte immer zu mir: „Sei einfach und aufrichtig, Swami wird dich lieben.“ Das sind die beiden Worte, die er immer zu sagen pflegte. Alle müssen Swami gegenüber einfach und aufrichtig sein. Dann werden sie Swamis Liebe bekommen. Ihr müsst Nirmalanga sein. In Telugu sagen wir: Nirmalanga Undali (sei rein).

Swami besucht unser Haus

Swami weihte das Dharmakshetra in Mumbai im Jahr 1968 ein. Zu dieser Zeit besuchte er die Häuser aller Komiteemitglieder. So kam er auch in das Haus meines Vaters, das in Khar West liegt. Wir waren begeistert, als Swami zu uns kam. Swami segnete uns. Er segnete auch das Haus. Die Straßen, die zu unserem Haus führten, waren damals voller Devotees. Sri Java, der Besitzer von Joy Ice Cream, begleitete Baba, auch er kam zu unserem Haus. Ab und zu machte Swami Witze. Er sagte: „Java Ka ice cream Thanda Aur Dikshit Ka Garam Bonda“ (Javas Eiscreme ist kalt und Dikshits Bonda ist heiß). Er hatte Freude an uns und segnete uns alle.

Dann rief er uns nach Hyderabad. Damals führte er die Bhumipuja für Sivam, seinen dortigen Wohnsitz, durch. Wir waren damals die Gäste von Sri Bhagavantam. Und Swami wohnte im Haus von Sri Sathyamurthy. Von Zeit zu Zeit gingen wir zu Sri Sathyamurthys Haus, wenn Swami uns einlud. Und Swami rief uns oft zu einem Interview. In einem Zimmer wohnte Swami. Der andere Raum war nur für die Instrumente reserviert, die wir aus Mumbai mitgebracht hatten, d.h. Harmonium, Kanjira, Manjiri, Tabla und Flöte. Der Flötist war auch dort, da er von Swami gerufen worden war, sowie eine Smt. Ratna Savoor, eine glühende Verehrerin von Swami. Sie begleitete uns auch. Swami nannte sie „Bar Bar“, weil sie diesen Bhajan „Bar Bar Aao“ sang. Es war ein sehr schöner Bhajan und sie sang ihn sehr schön. Also rief Swami auch sie. Sie sagte: „Swami, ich glaube, ich bin im Himmel (svarga). Swami ist anwesend. Es gibt Bhajans und es ist eine sehr reine Umgebung. Deshalb habe ich das Gefühle, dies sei Svarga.“ Swami fragte sie sofort: „Kya Kabhi Svarg Dekha Hai (hast du jemals den Himmel gesehen)? Warum sagst du dann so etwas?“

Swami machte gerne Witze. Mein Vater hatte ein Harmonium, auf dem die Buchstaben DSR standen. DSR war das Logo der Harmoniumfirma. Swami machte sich einen Spaß daraus, zu sagen: „DSR Dikshit Sai Rakshit (Dikshit wird von Swami geschützt).“ Als ich heiratete, sagte Swami: „Eine Seite Dikshit, die andere Seite Reddy, dazwischen Sai.“ So spielte er mit den Buchstaben DSR und machte seine Witze. Sri Raja Reddy sagte immer zu mir: „Swami ist wie die Sonne. Er gibt dir sowohl Licht als auch Wärme. Deshalb musst du mit Swami sehr vorsichtig sein.“ Als ich Swamis wahre Natur erkannte, wählte ich meine Worte vor Swami sehr vorsichtig aus. Ich war fast stumm vor ihm.

Der Beginn meiner musikalischen Reise

Bevor ich Sri Raja Reddy heiratete, hatten wir das große Glück, mit Swami nach Hyderabad reisen zu dürfen. Dort rief er uns in einen Raum, wo er auf allen möglichen Instrumenten spielte: Harmonium, Tabla, Manjiri, Kanjira, aber ich habe ihn nicht auf der Flöte spielen sehen. Mit den Worten: „Kommt, baitho (setzt euch hierher)“, bat er uns, uns zu setzen. Und dann spielte er all diese Instrumente und sang mit seiner hohen Stimme. Dort lehrte er meine Mutter: „Madhava Murahara Madhura Manohara Giridhara Gopala“. Dann lehrte er sie „Citta Cora Yashoda Ke Baal, Navanita Cora Gopal“. Er lehrte mich „Sai Sathya Palana“. Es war sein Lieblingslied. Es wurde von ihm komponiert und er lehrte mich: „Hey Shirdipuri Vasa, Hey Parthipuri Vasa, Sarvesha Sathya Palana Sai Sathya Palana“. Ich sang immer nur einfach „Sathya Palana, Shirdi Puri Vasa Sai Sarvesha“. Er sagte: „Nein, du solltest ‚Shirdi Puri Vasa, Hey Parthi Puri Vasa, Sarvesha Sathya Palana‘ singen.“

Eines Abends, als wir uns im Haus von Sri Sathyamurthy zum Bhajansingen trafen, sang ich mit meiner Mutter. Swami unterbrach meine Mutter und sagte: „Lass sie singen.“ Die Zeit zu singen war also für mich gekommen. Also sang ich meinen ersten Solo-Bhajan, „Sai Sathya Palana“. Zuvor hatte ich immer zusammen mit meiner Mutter gesungen. Danach gab Swami mir die Stimme seiner Wahl. Und ich sang den Bhajan auch nach seiner Wahl!

Unsere nächste Reise ging zum Dharmakshetra. Dort hatten wir ein Sängertreffen. Damals kam Swami und fragte mich: „Hey Sathya Palana, Sai Sathya Palana, Kiska Bhajan Hai (wessen Bhajan ist das)?“ Ich sagte: „Swami, Du hast mich diesen Bhajan in Hyderabad gelehrt.“ Er wollte mich prüfen, ob ich sagen würde – Swami, das ist mein Bhajan. Nein, es war sein Bhajan.

So begann meine musikalische Reise. Dann fuhren wir immer häufiger nach Puttaparthi. Wir konnten nicht mehr lange in Bombay (Mumbai) bleiben. Immer wieder kamen wir nach Puttaparthi. Wir wurden gezogen. Sogar in der Shirdi Sai Satcharitra hatte Sai erwähnt: „Ich werde meine Bhaktas zu meinen Füßen ziehen wie den Sperling! Ich halte die Schnur in meiner Hand.“

Wie mein Traum wahr wurde

Als wir 1969-70 nach Puttaparthi kamen, wurden wir gebeten, oberhalb der Veda Pathashala zu wohnen; damals gab es dort noch eine Pathashala. Aber es gab keine Zimmer. Also bat Swami uns, dort zu wohnen. Swami kam hin und wieder zu uns. Er sagte dann: „Kya Chal Raha Hai (was bereitet ihr vor)?“ Eines Tages, früh am Morgen, so gegen 4.30-5.00 Uhr, hatte ich einen wunderschönen Traum. In meinem Traum sah ich, wie Shirdi Sai Baba Vibhuti materialisierte und auch eine Japamala, die er mir um den Hals legte. Dazwischen kam eine Gruppe von Bhajan-Sängerinnen aus Mumbai und sagte zu mir: „Steh auf für Nagarsankirtan. Sei bereit.“ Ich sagte: „Warum stört ihr meinen Schlaf? Ich hatte einen wunderschönen Traum, in dem ich Shirdi Sai Baba sah. Er hatte eine Japamala für mich materialisiert und legte sie mir um den Hals. Und dann habt ihr mich gestört. Warum habt ihr mich gestört?“ Aber sie sagten: „Shirdi Sai Baba hat nie Studentinnen eine Japamala gegeben. Das ist alles Einbildung. Nimm es nicht ernst.“ Also blieb ich still.

Gegen 8.30 Uhr kam Sri Kasturi in unser Zimmer. Er sagte: „Smt. und Sri Dikshit und ihre Tochter werden von Swami zu einem Interview gerufen.“ Wir waren immer bereit. Also gingen wir. Er nahm auch eine andere Gruppe aus dem Süden dazu und sprach zuerst mit dieser Gruppe. Dann sprach er ausführlich mit meinen Eltern. Aber er sah mich nie an. Er sprach immer nur mit ihnen. Und dann sah er mich plötzlich an und sagte: „Kya, Sir? Kya Samacar?“ Er sprach mich mit Sir an. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte, und schwieg einfach. Eine Wendeltreppe führte vom Interviewraum zu Swamis Zimmer, dazwischen befand sich ein dünner Vorhang. Swami öffnete diesen Vorhang und bat mich, ein paar Stufen hinaufzusteigen. Er wiederholte die gleichen Worte: „Kya Samacar, Sir?“ Ich schwieg weiter, da ich nicht wusste, was ich sagen sollte. Plötzlich hörte ich ein Geräusch. Ich konnte sehen, dass Baba in diesem Moment etwas materialisierte. Er materialisierte eine Japamala, genau wie Shirdi Sai Baba in meinem Traum eine Japamala materialisiert hatte. Er legte sie mir um den Hals und sagte: „Der Traum ist wahr geworden.“ Ich begann heftig zu weinen. Ich war überzeugt, dass er kein anderer ist als mein Shirdi Sai Baba, wiedergeboren als Sri Sathya Sai Avatar. Als ich herauskam, sahen meine Eltern, dass ich eine Japamala um den Hals trug. Und dann öffnete Swami die Tür. Draußen saßen die gleichen Damen. Am Morgen sagten sie: „Das ist alles nur Einbildung.“ Also zeigte ich ihnen die Japamala und sagte: „Swami hat diese Japamala materialisiert und auch gesagt, dass mein Traum wahr geworden ist.“ Das ist wirklich etwas Wunderbares. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Das war typisch für Swami. Er pflegte dies zu tun. Ich war überwältigt vor Freude. Es gab keine kraftvollere Art und Weise, wie Sai Baba mir seine Wirklichkeit hätte mitteilen können. Ja, er war und er ist mein Shirdi Sai!

(Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe…)

Mit freundlicher Genehmigung: Sri Sathya Sai Medienzentrum.

– Die Autorin Smt. Jyotsna Reddy ist die Frau des verstorbenen Sri B.V. Raja Reddy, der einige Jahre bei Sathya Sai Baba lebte und ihm diente. Er war ein begabter Bhajan-Sänger.

Quelle: Sanathana Sarathi February 2022

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Erlebnisse mit Sri Sathya Sai Baba