Sanathana Sarathi 11/2022

Geetha Mohanram

Meine Lebensreise mit Sri Sathya Sai Baba begann als Kleinkind in den 1950er Jahren, als meine Eltern, Dr. R.S. Padmanabhan und Smt. Kamala Padmanabhan, mich zusammen mit meinem Bruder Prithvi nach Prasanthi Nilayam brachten, um seinen Darshan zu erhalten. Swami nannte mich Geetha. Ich wuchs damit auf, Swami ständig erklären zu hören, dass die wahre Reise der menschlichen Existenz darin besteht, vom Selbst zum Selbst zu reisen, wo wir das Göttliche als Prashanti (höchster Frieden) und Paramananda (höchste Glückseligkeit) erfahren. Als Kind verstand ich nicht viel von diesen Worten, aber ich genoss freudig die göttliche physische Gegenwart unseres geliebten Swami, des erstaunlichsten Avatars dieses Zeitalters. Er lehrte uns durch sein Beispiel und durch einfache Geschichten, in die die höchsten spirituellen Prinzipien eingewoben waren, und ohne es zu merken, nahmen wir alles in uns auf. Swamis Liebe zur Menschheit, sein Mitgefühl für Menschen in Not und die Wiederbelebung des Sanathana Dharma, praktisch vereinfacht in zwei Sätzen „Liebe alle, diene allen“ und „Hilf immer, verletze nie“, hat das Herz von Millionen von Brüdern und Schwestern auf der ganzen Welt geöffnet und uns alle inspiriert, ein Leben der spirituellen Liebe und des Dienens zu führen, um Prashanti und Paramananda zu erlangen.

Sai Babas einzigartige Art, spirituelle Wahrheiten zu lehren

Ich kann nie die erstaunliche Art und Weise vergessen, in der Swami das Ziel der menschlichen Existenz veranschaulichte. Im Juli 1972 diskutierte Swami über den Balvikas-Lehrplan und die Vorbereitung neuer Lehrbücher, um die Balvikas-Gurus zu unterstützen. Die Sri Sathya Sai Seva Organisation steckte noch in den Kinderschuhen. Er hatte bedeutende Gelehrte und Pädagogen wie Dr. V.K. Gokak (Vizekanzler der Universität Bangalore), Dr. G.P. Rajaratnam (Professor für Kannada, Central College), Dr. C.N. Mangala (Gründer und Direktor des R.V. Women’s College) und Dr. Shantha Diwakar (Direktor des M.E.S. College) engagiert, die ihm voll Hingabe bei der Formulierung der Bücher und Leitfäden für die Gurus dienten. Mit Swamis Gnade und auf seinen Befehl hin war ich mit dem großen Glück gesegnet, bei mehreren Gelegenheiten Notizen von diesen Diskussionen in Brindavan zu machen, obwohl ich damals ein Teenager in der High School war. Bei einer dieser Gelegenheiten bat meine Mutter, die damals als Balvikas-Koordinatorin für den Bundesstaat Karnataka tätig war, Swami um die Erlaubnis, einen dieser Gelehrten zu bitten, den Eröffnungsvortrag bei einem Ausbildungsprogramm für Balvikas-Gurus in Davanagere, einer Stadt in Karnataka, zu halten. An dieser Konferenz und dem Schulungsprogramm sollten die Bildungsministerin, Smt. Nagamma Keshavamurthy, sowie Leiter von Colleges und Schulen teilnehmen. Das Programm sollte auf Kannada, der Landessprache, abgehalten werden, und das Thema dieses Programms war „Paramanandakke Prasthana“, was auf Kannada „Reise zur ewigen Glückseligkeit“ bedeutet.

Swami verblüffte alle im Raum, als er meiner Mutter befahl, mich den Vortrag halten zu lassen! Ich erinnere mich noch lebhaft an die ungläubige Stille, die im Raum zu spüren war, und den Schock, den die Anwesenden, einschließlich meiner Mutter und mir, empfanden. Meine Mutter, die über Swamis Vorschlag entsetzt war, protestierte, dass bei diesem wichtigen Anlass viele College-Direktoren und Schulleiter anwesend sein würden, die keine Devotees waren, und dass ein junger Mensch wie ich nicht die richtige Person sei, um über ein so tief spirituelles Thema zu sprechen. Auch ich flehte Swami an, jemand anderen zu ernennen, und sagte, dass ich nicht in der Lage sei, vor einem solchen Publikum zu sprechen, und dass ich Kannada nicht gut genug beherrschte, und dass ich außerdem die Bedeutung eines solchen Themas, das ich nicht erlebt hatte, nicht verstünde. Swami fragte dann nach der Meinung von Dr. Gokak und anderen Anwesenden im Raum. Sie alle stimmten zu, dass die von meiner Mutter und mir geäußerten Ängste berechtigt waren. Doch Swami war ungerührt. Er bestand sogar darauf, dass ein junger Mensch wie ich, der über ein solch spirituelles Thema spricht, eine Inspiration für ältere Lehrer und andere bedeutende Menschen sein würde. Während ich wie versteinert und in Tränen aufgelöst vor dieser unmöglichen Aufgabe saß, ermutigte mich Swami, unsere liebevollste Mutter, die immer bereit ist, uns in unserer Not zu helfen, zuzustimmen. Er sagte mir, er würde mir genau sagen, was ich sagen sollte. Und dann hielt er mit seiner sanften Stimme eine zutiefst schöne Ansprache, in der er in nur 15 Minuten die Reise, die wir alle machen, und das Ziel der menschlichen Geburt beschrieb.

Er begann damit, mich nach der Bedeutung des Titels „Paramanandakke Prasthana“ zu fragen, und ich konnte antworten, dass es eine Reise zur ewigen Glückseligkeit oder Freude sei. Swami begann dann lebhaft, die physische Reise zu beschreiben, die man in jenen Tagen von Bangalore (Bengaluru) nach Prasanthi Nilayam machte Er sagte: „Ihr alle macht diese Reise, um Freude und Frieden von Swami zu bekommen.“ Er fuhr fort und sagte, dass wir, um eine Reise zu unternehmen, ein Fahrzeug benötigen, das wir bereits in Form dieses menschlichen Körpers haben, den wir durch viele Leben guten Karmas erworben haben. Es kann ein langsames Transportmittel wie ein Ochsenkarren sein, ein mittelschnelles wie ein Bus oder ein schnelles wie ein Auto. Er betonte, dass das Wichtigste, was man schon vor dem Antritt dieser Reise haben muss, der Glaube ist, dass ein Ort namens Prasanthi Nilayam, Puttaparthi, existiert und dass Swami dort ist.

Er sagte: „Dieser Glaube ist das Ergebnis vieler Leben der Sehnsucht nach dem Herrn. Ihr seid hier, weil ihr ihn schon von Geburt an habt. Das nächste, was ihr braucht, ist Gepäck. Der Koffer ist bereits halb voll mit den Rückständen aus vergangenen Leben – Vasanas (Neigungen), Wünschen, Anhaftungen, Stärken und Schwächen – und in diesem Leben füllt ihr den Koffer weiter mit Kaffeepulver, Sambar-Pulver und Essiggurken, weil ihr denkt, dass ihr diese Dinge auf dieser Reise brauchen werdet! Dies sind die sechs Feinde, die ihr hinzufügt – Kama, Krodha, Lobha, Moha, Mada und Matsarya (Verlangen, Ärger, Gier, Stolz, Anhaftung und Neid). Indem ihr sie hinzufügt, macht ihr euer Gepäck schwerer und die Reise wird langsamer. Dennoch habt ihr immer noch die innere Sehnsucht, das Göttliche zu sehen und zu erfahren.

Während ihr weitergeht, stellt ihr fest, dass es drei Wege gibt nach Prasanthi Nilayam gibt: über Chikkaballapur, über Hindupur oder über Doddaballapur, die die drei Pfade von Karma, Bhakti und Jnana (Dienen, Hingabe und Wissen) darstellen. Ihr entscheidet euch für den Weg, der euch am angenehmsten erscheint. Es kommt der Gedanke auf, dass es schön wäre, auf der Reise Gesellschaft zu haben. Also nehmt ihr Verwandte und Freunde mit, zu denen ihr eine Bindung aufgebaut habt, die Satsang oder Dussang (gute oder schlechte Gesellschaft) sein können. Während der Reise schlägt jemand von euch vor, einen Abstecher nach Lepakshi zu machen, einer kleinen Stadt auf dem Weg, um den Shiva-Tempel zu besuchen. Ihr beschließt, für den Darshan dorthin zu fahren. Nachdem ihr den Tempel gesehen habt, werden die Damen von den bunten Lepakshi Saris, Armreifen usw. abgelenkt, was zu einer Verzögerung führt, während sie diese kaufen, um ihr Verlangen zu stillen. Jemand aus der Gruppe schlägt vor, in Penukonda (einer anderen Kleinstadt) anzuhalten, um Masala Dosa zu essen.

Da die Reise aufgrund weltlicher Wünsche und Ablenkungen immer länger dauert, meint ein Zweifler, dass die Straße selbst wohl die falsche ist. Er schlägt vor, den Weg über Palasamudram (eine andere Kleinstadt) zu nehmen, und alle beschließen, den Reiseplan zu ändern und einen anderen Weg zu fahren. Wenn ihr in Palasamudram ankommt, wird euch gesagt, dass es von dort aus keine Straße nach Prasanthi Nilayam gibt und ihr auf die ursprüngliche Straße zurückkehren müsst, auf der ihr eure Reise begonnen habt. Viele Zyklen von Geburt und Tod (Punarapi Jananam, Punarapi Maranam) ereignen sich, während man auf der Suche nach dem wahren Königsweg ist. Manchmal jedoch, durch die Gnade und das Mitgefühl des Gurus sowie durch Satsang, bietet euch jemand anderes, der auf der gleichen Reise ist, an, euch in seinem Auto mitzunehmen. So kommt ihr schneller zum Ziel, als in dem Ochsenkarren, in dem ihr losgefahren seid.“

Das Erreichen des Ziels der menschlichen Geburt

Swami fuhr fort: „Auf der Reise des Lebens nehmt ihr viele falsche Wege und müsst Maut an den Bahnwärter zwischen Penukonda und Puttaparthi zahlen. Nachdem ihr bezahlt habt, öffnet er das Tor und ihr geht fröhlich weiter. Die Maut, die ihr zahlt, sind die guten und schlechten Erfahrungen, die ihr im Leben aufgrund eurer vergangenen Handlungen macht. Da sich Geist und Körper danach sehnen, Prasanthi Nilayam vor Swamis Ankunft zum Darshan zu erreichen, beeilt ihr euch und intensiviert euer spirituelles Sadhana mit Bhakti, Jnana und Seva. Wenn ihr Prasanthi Nilayam erreicht, eilt ihr über den Sand zum Darshan, vergesst in eurem Eifer, die schöne Gestalt Swamis zu sehen, die in einem orangefarbenen Gewand und einem Heiligenschein aus Haaren in der Ferne auftaucht, all euer Gepäck, eure Freunde und Familie, eure lebenslangen Anhaftungen, euer Bedürfnis nach körperlichem Komfort. Ihr faltet die Hände in Hingabe, und wenn er sich euch nähert, schließen sich eure Augen und ihr schaut nach innen. Er fragt: ‚Yeppudu Vachchavu‘ (wann bist du gekommen)? Ihr seid nicht in der Lage zu antworten, da alle eure Indriyas (Sinne) und euer Verstand zurückgezogen sind, während ihr euer Wesen in die göttliche Energie eintaucht und von Paramananda (ewiger Glückseligkeit) erfüllt seid. Ihr habt euer Ziel erreicht. Dies ist das Prasthana, die Reise, die ihr unternehmen müsst. Wenn ihr in der Lage seid, diesen glückseligen Moment in allen Momenten eures Lebens zu spüren, habt ihr das Ziel dieser menschlichen Geburt erreicht. Zu diesem Zeitpunkt sind ihr und ich eins.“

Er beendete dieses tiefgründige Interview, indem er zu uns allen im Raum sagte: „Zuerst müsst ihr die physische Reise nach Prasanthi Nilayam antreten, um Paramananda zu erfahren. Diese Reise ist ohne die Gnade (anugraha) des Herrn nicht möglich. Er ist der innere Führer, der euch dazu bringt, euch nach ihm zu sehnen.“

Swami hat die Reise des Lebens so einfach erklärt! Erstens: Hab Vertrauen. Benutze diesen Körper, der nach vielen Leben guter Taten zu dir gekommen ist, als ein Fahrzeug, um dein wahres Ziel zu erreichen. Halte das Gepäck der Anhaftungen und Wünsche gering, bleibe in der Gesellschaft guter Menschen, die dich ermutigen, den königlichen Weg zu beschreiten und dich manchmal schneller zum Ziel führen. Vermeide Ablenkungen und Zweifel. Liebe und diene deinen Mitmenschen. Konzentriere deinen Geist und sei Herr deiner Sinne, um dein Ziel von Ananda und Shanti (Glückseligkeit und Frieden) zu erreichen.

Um diese Reise zu ermöglichen, hat uns Swami in seiner unendlichen Liebe die Sri Sathya Sai Seva Organisation gegeben. Am wichtigsten sind die Zentren (Samithis), die aus drei Zweigen bestehen, um Hingabe zu praktizieren, unseren Mitmenschen zu dienen und seine Botschaft durch Studienkreise zu verinnerlichen, die die Pfade von Bhakti, Karma und Jnana verkörpern. Um die Zentren zu beaufsichtigen und zu organisieren und um so vielen Menschen wie möglich zu helfen, hat er den Central Trust, nationale und globale Organisationen und Institutionen wie das Sri Sathya Sai Institute of Higher Learning und das Sri Sathya Sai Institute of Higher Medical Sciences geschaffen. Unser geliebter Swami hat uns Hunderte von Reden und geschriebene Bücher gegeben, Wege, durch die wir seine Botschaft verstehen und praktizieren können sowie das Sri Sathya Sai Medienzentrum und die Zeitschrift Sanathana Sarathi, damit seine ewige Botschaft der Liebe weit verbreitet werden kann. Es liegt in unserer Verantwortung, auf dieser Lebensreise gut voranzukommen, an unser Endziel zu glauben und den ersten Schritt zu tun, um den besten Weg zu beschreiten, damit wir schließlich Prasanthi Nilayam äußerlich und innerlich erreichen. Wir bitten darum, dass wir mit seiner Gnade dieses Prasthana, diese Reise in dieser menschlichen Geburt, machen werden, um unser Ziel Paramananda zu erreichen.

– Die Autorin, eine inspirierende Rednerin, ist die Tochter von Dr. R.S. Padmanabhan.

© Sri Sathya Sai Sadhana Trust Sadhana Trust – Publications Division, Prasanthi Nilayam

Eine Reise zur ewigen Glückseligkeit