Sanathana Sarathi 7/2021. Sri Sathya Sai Baba, Kampala, Uganda (Ostafrika) am 8. Juli 1968.
Der Mensch ist göttlich: Auf dem Wege der Meditation kann sich ein tugendhafter Mensch, der eifrig damit beginnt und glaubensvoll daran festhält, läutern und zur vollkommenen Göttlichkeit werden.Was die Meditationstechnik angeht, haben die verschiedenen Lehrer und AnleiterunterschiedlicheMethoden. Ich werde euch jetzt die universellste und wirksamste Methode aufzeigen.
Nehmt euch zu Anfang täglich einige Minuten Zeit dafür.Später, wenn ihr das beglückende Gefühl des Friedens erfahrt, werdet ihr die Zeitspanne sicherlich ausdehnen. Führt die Meditation in den Morgenstunden vor Sonnenaufgang durch. Das ist deswegen empfehlenswert, weil der Körper vom Schlaf erfrischt ist und die Geschehnisse des Tages noch keinen Einfluss auf die Sinnegenommen und körperliche und geistige Energie abgezogen haben. Stellt ein Licht mit einer hellen, kleinen, stetigen und geraden Flamme oder eine Kerze vor euch hin. Das Licht der Flamme wird nicht weniger, wie viele andere Lichter man an ihr auch anzündet. Also ist die Flamme das passendste Symbol für das ewige Absolute.
Setzt euch im Lotossitz vor die Flamme oder in jeder anderen bequemen Haltung. Schaut die Flamme stetig an und schließt dann eure Augen. Versucht die Flamme in euch zu spüren, zwischen den Augenbrauen. Lasst sievon dort aus in den Lotos eures Herzens wandern und den Pfad dabeierleuchten. Wenn die Flamme in das Herz im Zentrum der Brust eintritt, dann stellt euch vor, dass sich die Blütenblätter der Lotosblüte eines nach dem anderen öffnen und jeden Gedanken, jedes Gespür, jede Emotion und jeden Impuls im Licht baden und alle Dunkelheit entfernen.
Jetzt gibt es keinen Bereich mehr,in dem die Dunkelheit Unterschlupf finden könnte; sie muss vor der Flammeweichen. Stellt euch jetzt vor, dass das Licht sich immer mehr ausdehnt, größer und heller wird. Es durchdringt alle Gliedmaßen; diese können jetzt keinefinsteren, üblen, anrüchigenAktivitäten mehr durchführen. Sie sind, und ihr seid euch dessen bewusst, Instrumente des Lichts, und das heißt: der Liebe, geworden. Das Licht erreicht jetzt die Zunge. Falschheit, Verleumdung, Angeberei, Gehässigkeitlösen sich in der Flamme auf. Jetzt erreicht die Flamme die Augen und Ohren. Alle finsteren Wünsche, die diese befallen und infizieren, werden im strahlenden Licht der Weisheit und Tugend aufgelöst. Keine kindischen und giftigenWorte können mehr in das Ohr eindringen. Lasst euren Kopf von Licht durchflutet sein; dadurch werden alle bösenund lasterhaftenGedanken verschwinden, denn diese können nur in Dunkelheit überleben. Stellt euch vor, dass das Licht in euch immer intensiver wird, und es wird geschehen. Lasst es überall um euch herum leuchten, so dass ihr vom Strahlen der Liebe umhüllt seid. Lasst es in immer größer werdenden Kreisen von euch ausgehen und eure Freunde und Verwandten, eure Lieben, Freunde, Gefährten – jasogarFremde, Feinde, Rivalen, Widersacher – umfassen, und sich auf alle Menschen der Welt, alle Lebewesenund die gesamte Schöpfung ausdehnen.
Wenn Licht auf Licht trifft wird alles Licht
Tut das täglich ohne Unterbrechung, so lange wie es euch Freude macht, tut es mit Innigkeit und mit System, und eine Zeit wird sicherlich kommen, wo ihr keine düsteren und bösen Gedanken mehr hegenkönnt, wo ihr keine finsteren, lasterhaften Bücher mehr lesen wollt, wo ihr keine toxischen Speisen und Getränkebegehrt, nichts mehr mit hässlichen, erniedrigenden Dingen zu tun habt, niemanden mehr verleumdet und verletzt und keineunheilvollen Pläne schmiedet. Dann befindet ihr euch im Bereich des Göttlichen, des unbeschreiblichen Friedens.
Bleibt in dieser Ekstase, seht das Licht, seid das Licht, überall und für alle. Wenn ihr es gewohnt seid, Gott in irgendeiner Gestalt zu verehren, dann visualisiert diese Gestalt in dem Licht. Denn Licht ist Gott und Gott ist Licht. Wenn Licht auf Licht trifft, ist alles überall nur Licht. Zwischen eurem Licht und Gottes Licht gibt es keine Abgrenzung mehr. Sie werden zu Einem und zur Erfüllung.
In dieser Friedlosigkeit, die in der Welt vorherrscht, müsst ihr den höchsten spirituellen Frieden, Prashanti, suchen. In diesem höchsten Frieden könnt ihr das höchste Licht (prakānti)schauen, und in diesem Licht erfahrt ihr das allumfassende höchste Licht, Paramajyoti (das innewohnende und transzendentale Strahlen, grenzenlos und gütig), und in diesem höchsten Licht erfahrt ihr das universale ewige Absolute, Paramatman. Wenndas Einzelne mit dem Universalen zusammentrifft, wird es universal. Ich und ich werden wir; wir und er werden wir. Praktiziert diese Meditation täglich und regelmäßig. Wiederholt zu anderen Zeiten den Namen Gottes (irgendein Name, der in euch den Geist der Verehrung und Hingabe hervorruft) und achtet immer darauf, euch seiner Macht, seiner Gnade und seinesGroßmutsintensiv bewusst zu sein.
Quelle: Sanathana Sarathi Juli 2021
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