Sanathana Sarathi 05/2022

Dr. Rama Devi

Mit äußerster Demut und Dankbarkeit gegenüber Sai Baba erzähle ich die Geschichte, wie das Dorf Ayyapakam von der Sri Sathya Sai Seva Organisation in Ambattur, Tamil Nadu, adoptiert wurde.

An seinem 60. Geburtstag äußerte Swami den Wunsch, 6.000 Dörfer für Medicare, Educare und Sociocare zu adoptieren. Dementsprechend wurde Ayyapakam in den späten 80er Jahren adoptiert. Die medizinischen Aktivitäten liefen wie geplant, egal ob es regnete oder die Sonne schien. Durch Swamis Gnade war ich als Kinderärztin ein Instrument für medizinisches Seva, manchmal unterstützt von Assitenzärzten oder sogar Fachärzten – Dr. Natarajan, Dr. Sampath, Dr. Ramakrishna usw. Die medizinischen Aktivitäten begannen zunächst in einem Wohlfahrtszentrum, doch aufgrund lokaler Probleme wurde die Klinik vorübergehend auf das Gelände eines nahe gelegenen Tempels verlegt. Wir wurden mit unseren Schachteln voll Medikamenten überall herumgeschoben, da wir keinen festen Platz für die Klinik hatten. Die Patienten wussten nicht, wo das medizinische Camp durchgeführt wurde. Daher wandten sich einige Älteste der Sai-Organisation an Swamis Devotee Sri Narayana Swami Naidu, und baten ihn, ein Grundstück für den Bau der Klinik zu spenden. Wir wollten einen Arbeitsraum, und innerhalb eines Monats entstand ein kleines Gebäude. Es wurde beschlossen, Generalmajor Mahadevan, den damaligen Staatspräsidenten von Tamil Nadu, zu bitten, das medizinische Zentrum einzuweihen.

Da alle ersten Einladungen nur an Swami gingen, fuhren ein paar Devotees aus Ambattur, darunter auch ich und meine Familie, nach Prasanthi Nilayam, um die Einladung zu überbringen und Sai Babas Segen zu erhalten. In den späten 80er Jahren war es üblich, dass Swami die Devotees, zuerst die Damen und dann die Herren, für das begehrte Interview auswählte und sie auf dem Podest vor dem Interviewraum Platz nahmen. Leelamma aus Guindy und die Familie von Sri Parthasarathi Mudiliyar (Pujari im Guindy-Tempel) wurden an diesem Tag von Swami ausgewählt. Nachdem er seinen gütigen Darshan gewährt hatte, ging Swami in den Interviewraum und erlaubte den ausgewählten Devotees, hineinzukommen. Aber an diesem Tag winkte Swami mich heran und rief mich „Doktor“. Ich war erstaunt und schwebte förmlich in übergroßer Freude. Ich stand auf und ging. Und dann folgten mein Mann Dr. Mohan Chandra Babu und meine beiden Söhne. Swami schob meinen jüngeren Sohn hinein und schloss die Tür. Nachdem die Einladung an Swami übergeben worden war, las er sie und rief: „Vachhesaada, Ikkada Kuda Vachhesaada Mahadevan“ (ist Mahadevan auch hierhergekommen)? Also weihte Generalmajor Mahadevan das medizinische Zentrum am 10. September 1989 ein, und die medizinischen und alle anderen Aktivitäten begannen in vollem Umfang.

Anfang 1990 gingen einige Devotees aus Tamil Nadu nach Prasanthi Nilayam, um Sai Baba offiziell nach Madras (Chennai) einzuladen. Obwohl er keine Einladung braucht, war es damals in Puttaparthi üblich, dass alle Devotees, die aus einem Ort kamen, zusammen auf dem Sand vor Prasanthi Nilayam Platz nahmen. Und Swami pflegte Padanamaskar zu geben, Vibhuti aus seinen göttlichen Händen zu geben und zu den Einzelnen zu sprechen und sogar ihre Briefe entgegenzunehmen. Zu dieser Zeit, als Swami Padanamaskar gab, machte er mich zu einem Instrument, um ihn nach Ayyapakam einzuladen, dem adoptierten Dorf von Sri Sathya Sai Seva Samithi, Ambattur. „Swami, bitte komm in unser adoptiertes Dorf“, platzte ich heraus. Swami schaute mich liebevoll an: „Nanni Madras Ke Pilavaledu, Nuvvu Ayyapakam Pilustava“ (Ich bin nicht nach Madras eingeladen worden, aber du rufst mich ins Dorf Ayyapakam). Dies ist das Geschenk von Sambhashan. Es war Swami, der mir den Mut gab zu sagen, dass wir nur hierhergekommen sind, um ihn nach Chennai einzuladen. Dies war ein Vorspiel zu Swamis Besuch in Ayyapakam.

Als Swami in jenem Jahr nach Chennai kam, besuchten Sri Achutanandam, Generalmajor Mahadevan und viele nationalen Amtsträger das Dorf und gaben Anweisungen, was zu tun sei, wenn Swami das Dorf besuche. Das Datum wurde auf den 8. Februar 1990 festgelegt. Sri Ramakrishnan war der nationale Koordinator, Sri Shankara Narayanan war der Leiter des Ambattur Samithi und Dr. Mohan Chandra Babu war der Sevakoordinator. Es wurden aufwendige Vorbereitungen getroffen. Eine Bühne wurde aufgebaut, und die Sevadal arbeiteten die ganze Nacht hindurch, um sicherzustellen, dass alles gut organisiert war.

Wie geplant, begannen die Bhajans mit voller Inbrunst, Kraft und Hingabe. Der örtliche MLA und viele VIPs warteten auf Swamis Ankunft. Doch zu unserer Bestürzung erhielten wir telefonisch die Nachricht vom nationalen Sevadal-Koordinator aus Sundaram, dass Swami nicht kommen werde und Arati durchgeführt werden könne.

Der Nachricht wurde Folge geleistet, aber die Devotees weinten sich die Augen aus. Sai Baba ist die Verkörperung der Liebe und des Mitgefühls. Enttäuscht er? Nein, niemals! Er mag hinauszögern, aber niemals ablehnen. Sai Vakku ist Sathya Vakku (die Worte von Sai sind wahrlich die Worte der Wahrheit). Einige Minuten später sah Sri J.C.D. Prabhakaran, der örtliche MLA, der gerade auf dem Rückweg war, plötzlich Swami in der Nähe der Ambedkar-Statue, wo es eine Umleitung von der MTH-Straße nach Ayyapakam gab. Damals gab es noch keine Handys. Er rief den Dorfpräsidenten an und sagte, dass Swami in der Nähe der Ambedkar-Statue sei. Alles ging drunter und drüber. Das Purnakumbham-Wasser wurde in die Bäume geschüttet. Die VIPs waren gegangen und alle Dorfbewohner standen vor dem Pandal. Ich war die Einzige in der Apotheke. Swami kam gnädigerweise an. Als er in das Dorf einfuhr und sich der Krankenstation näherte, verlangsamte Swami das Tempo, ließ die Fensterscheiben herunter und segnete mich mit seinem alles beschützenden Abhayahasta. Dann ging er auf die Bühne und segnete den Spender, Sri Narayana Swami Naidu. Swami erfreute sich an zwei Bhajans und ging dann zum Auto, um weiterzufahren. Der nationale Vorsitzende rief Dr. Mohan Chandra Babu und bat ihn, Swami einen Blumenstrauß zu überreichen. So segnete Swami uns mit seiner Gegenwart, als wir die Hoffnung verloren hatten – er weiß, was das Beste ist. Dieser Tag ist es wert, mit goldenen Buchstaben in die Annalen von Ambattur Samithi aufgenommen zu werden.

  • Die Autorin, ehemalige Leiterin der Abteilung für Pädiatrie am Madras Medical College und eine glühende Devotee Sai Babas seit den 1960er Jahren, diente als Ärztin in dem adoptierten Dorf Ayyapakam, Tamil Nadu.

© Sri Sathya Sai Sadhana Trust Sadhana Trust – Publications Division, Prasanthi Nilayam

Die faszinierende Geschichte von Swamis Besuch in Ayyapakam