Sanathana Sarathi 1/2022

(Fortsetzung aus der vorherigen Ausgabe, Dezember 2021)

Heiligt euer Leben, indem ihr an Gott denkt

Ein wahrer Devotee weiß, dass er seine Schwierigkeiten überwindet, indem er Gottes Gnade erlangt. Kucela war ein Devotee von Krishna. Er war sehr arm und lebte in einer kleinen Behausung. Seine Familie litt außerordentlich wegen seiner akuten Armut. Weil Kucelas Glaube an Krishna stark und seine Hingabe an ihn vollständig war, gewährte Krishna ihm allen Reichtum und ein herrschaftliches Haus. Kabir war ein armer Weber, der mit seiner Weberei nur sehr wenige Einnahmen hatte. Beim Weben des Stoffes rezitierte er unablässig Ram, Ram, Ram. Weil Gott seine einzige Stütze war, überwand er seine Armut.

Entwickelt starken Glauben, um Gott zu verwirklichen

Ein wahrer Devotee wird allen Schwierigkeiten begegnen, aber weiterhin an Gott gebunden bleiben und ihm näherkommen. Bei dem Versuch Gott zu erreichen treten viele Hindernisse auf, aber wenn unser Glaube stark ist, können wir sie überwinden. Gebt nicht auf, ehe ihr euer Ziel erreicht habt. Im Angesicht von Schwierigkeiten zurückzuweichen ist nicht das Kennzeichen eines wahren Devotees. Strengt euch an, um Gottes Gnade zu verdienen. Starker Glaube und Entschlossenheit werden es euch ermöglichen, eure gewünschte Bestimmung zu erreichen. Glaube ist die Ursache von allem. Es ist euer Glaube, der darüber entscheidet, was ihr sagen solltet – ja oder nein. Swami sagt ja zu jenen, die ja sagen und nein zu denen, die nein sagen. Entwickelt standfesten Glauben, um Gott zu erkennen. Gebt niemals Gott auf, der Liebe und Wahrheit ist, die ewig sind. Auch wenn Gott viele Namen und Formen hat, ist er doch Einer allein. Es gibt viele Blumen, aber die Verehrung (für die die Blumen verwendet werden, A.d.Ü.) ist eine allein. Entwickelt festen Glauben an die Einheit Gottes.

Der Weise Narada sang: „O Krishna! Wie können wir dich erkennen? Du bist kleiner als das Kleinste und größer als das Größte. Du erfüllst das gesamte Universum. Du stiehlst die Herzen deiner Devotees.“ Cittacora Yashoda ke bāl – Yashodas Sohn stiehlt die Herzen der Devotees. Wo ist Gott? Ishvaras Wohnsitz ist der Himācala. Was bedeutet Himācala? Hima bedeutet weicher, weißer, strahlender Schnee. Acala bedeutet unbeweglich, stabil. Ebenso sollte auch das Herz eines wahren Devotees rein und stetig sein. Reinigt also euer Herz und macht es heilig und stetig. Nur dann könnt ihr das Göttliche erreichen. Wenn das Herz durch schlechte Eigenschaften wie Zorn und Neid aufgewühlt ist, wie kann es dann die Göttlichkeit erlangen? Also sollte der Mensch sich von schlechten Eigenschaften befreien. Gott ist immer bei euch und um euch herum. Nur jene, die es verdienen, können ihn erlangen. Obwohl Gott so nahe ist, empfangen viele Leute nicht das, was er geben will. Sogar jetzt, wo Gott in menschlicher Gestalt auf die Erde herabgekommen ist, erlangen die Leute ihn nicht, weil sie voller Zweifel sind. Er ist verkörperte Liebe und schüttet seine Liebe über alle aus. Auch wenn Gott manchmal menschliche Gestalt annimmt, ist er doch unendlich wie der Ozean, dessen Tiefe grenzenlos ist, und wie der unbegrenzte blaue Himmel. Was symbolisiert die blaue Farbe? Sie bedeutet grenzenlose Weite. Deshalb werden Rama und Krishna in blauer Farbe dargestellt.

Das Göttliche ist höchstes Bewusstsein

Niemand kann die göttlichen Spiele (līlā) des Avatars verstehen. Als der kleine Krishna einmal Erde gegessen hatte, beklagte Balarama sich bei Mutter Yashoda darüber. Daraufhin fragte Yashoda Krishna, warum er Erde gegessen habe, wenn doch so viel Butter und Joghurt im Hause seien. Krishna leugnete ab, Erde gegessen zu haben. Als Yashoda ihn aufforderte, seinen Mund zu öffnen, konnte sie das gesamte Universum darin sehen. Da fragte Yashoda sich: „Ist es ein Traum oder ein Mysterium? Bin ich Yashoda? Ist er mein Kind Krishna oder ist es eine Illusion?“ Als sie von solchen Gedanken überwältigt war, umarmte sie Krishna sofort. Wenn Gott sich in menschlicher Gestalt auf Erden verkörpert, bedeckt er sich mit dem Gewand der Illusion (Maya). So wie Asche das Feuer verdeckt, der graue Star das Auge trübt und Moos das Wasser überdeckt, verdeckt Gott sich mit der Illusion. Mit dem menschlichen Körper als Illusion, manifestiert Gott unendliche Kraft und Göttlichkeit. Aber aufgrund dieser Illusion kann der Mensch Seine Göttlichkeit nicht erkennen. Rama sagte immer, er sei der Sohn von Dasharatha, obwohl die Weisen ihn als Narayana erkannten und verehrten. Als Rama alleine mit Sita war, offenbarte er ihr: „Diese Dämonen müssen getötet werden. Deshalb muss dieses Drama gespielt werden, auch wenn es nur auf die Bühne begrenzt ist.“ Was sich hinter der Bühne befindet, können Seher und Weise wie Vasishtha und Vishvamitra verstehen.

Die Weisen wussten um Ramas Göttlichkeit, konnten es aber nicht öffentlich machen. Nur wenn Sita entführt wird kann Ravana getötet werden. Der Weise Agastya schickte Rama und Sita los, um im Pancavati (Name des Waldes, in dem Rama während seiner Verbannung lebte, A.d.Ü.) zu leben, denn er wusste um Ramas Absicht, Ravana und die Dämonenhorden zu töten. Alle Ereignisse traten ein, als sie in den Pancavatiwald zogen. Die Weisen wussten um Ramas Meisterplan, denn sie hatten reine Herzen und starken Glauben. Auf ähnliche Weise brachte der Weise Vishvamitra Rama nach Mithila und arrangierte seine Hochzeit mit Sita. Diese Hochzeit war ebenfalls ein Teil des Meisterplans.

Gott ist jenseits der Sinne. Weil der Mensch sich nicht über die Sinne erhebt, kann er Gott nicht verstehen. Das Göttliche ist höchstes Bewusstsein. Es kann durch eine körpergebundene Sichtweise nicht erfasst werden. Der Mensch sollte das Verständnis entwickeln, dass Gott alles ist:

O Herr! Du allein bist mein Vater und meine Mutter, mein Freund und Verwandter, meine Weisheit und mein Reichtum. Du bist mein Alles (Tvam eva mātā…).

Warum führt Sai Baba Handlungen durch? Für mich besteht keine Notwendigkeit zu handeln; dennoch handle ich, denn würde ich nicht handeln, dann wäre niemand in der Lage, mir nachzufolgen. Ich habe der Menschheit ein Vorbild zu setzen.

Wenn Gott das gesamte Universum durchdringt, wie kann man dann einen Tempel für ihn errichten? Wenn er das Licht selbst ist, wozu braucht es dann eine Lampe? Wenn Gott sich in allen Wassern bewegt, ist es dann möglich, ihm ein Bad zu geben? Ist es möglich, ihm, der in allen Mägen gegenwärtig ist, Nahrung anzubieten? Was mehr wollt ihr mitgeteilt haben? Nicht einmal die Engel können ihn kennen und verstehen.

Folgt eurem Gewissen und gehorcht Gottes Anweisung. All eure Wünsche werden erfüllt werden, wenn ihr eure Pflicht erfüllt. Die vorrangige Pflicht eines Devotees besteht darin, Gottes Anweisung unmittelbar zu befolgen, ohne dass diese ihm noch einmal gesagt werden muss. Wiederholt eure Fehler nicht. Da ihr nun einmal auf die Welt gekommen seid, solltet ihr euch bemühen, nicht wiedergeboren zu werden. Entwickelt Liebe zu Gott; vergesst Gott niemals. Denkt unablässig an Gott. Es ist sehr kostbar, als Mensch geboren zu werden. Das menschliche Leben ist das höchste in der gesamten Schöpfung. Wenn ihr als Mensch geboren seid und euch nicht selbst erlöst, ist euer Leben vergeblich.

– Bhagavan beendete seine Ansprache mit dem Bhajan „Govinda Gopala Prabhu Giridhari

Quelle: Sanathana Sarathi January 2022

© Sri Sathya Sai Sadhana Trust Sadhana Trust – Publications Division, Prasanthi Nilayam

Der Mensch sollte immer an Gott denken