Sanathana Sarathi 08/2022

Wir hatten die Vision

Manchiraju Thammiraju

Als Junge von vierzehn Jahren, Baba besuchte noch die Uravakonda High School, wurde er jeden Donnerstagabend zwischen 16.00 und 20.00 Uhr zu Shirdi Sai Baba und gab Hunderten von Devotees Darshan und erhörte ihre Gebete. Ich war damals Lehrer an der High School und nutzte diese Donnerstage ebenfalls aus. Schon damals pflegte mein Schüler Sathya, wie heute, Vibhuti mit einer Handbewegung zu materialsieren! Meine 22 Jahre alte Tochter war einige Zeit zuvor gestorben, und meine Frau war sehr verzweifelt. Sathya kam zu mir nach Hause und hielt ihr lange Vorträge über das Problem von Leben und Tod, und dank seiner klugen Hilfe wurde sie bald wieder normal. Seine Worte voller Prema besänftigten ihren aufgewühlten Geist und weckten wieder ihre Hingabe an den Herrn. Am zweiten Donnerstag, an dem sie ihm ihre Verehrung darbrachte, gab er ihr Vibhuti und sagte: „Ammayi! Ich schätze deine Bhakti; ich bin erfreut; komm nächste Woche, ich werde dir ein Geschenk machen.“

An diesem Tag bat er sie, sich von seinen Füßen zu erheben, als sie sich niederwarf. Er sagte: „Ammayi! Ich gebe dir ein Stück des ockerfarbenen Gewands, das ich trug, als ich zum letzten Mal in Shirdi in Samadhi einging.“ Er schloss seine Hand für einen Augenblick, öffnete sie wieder und zeigte uns ein Stück Stoff, das zehn Zentimeter groß war. „Nehmt dies und führt eine Puja für meinen Namen durch, nächste Woche werde ich euch mehr geben“, sagte er und schickte uns weg. Wir waren voller Freude, denn während wir uns verabschiedeten, fügte er hinzu: „Seid von nun an glücklich, denn ich werde alle eure Lasten für euch tragen.“

Am nächsten Donnerstag gingen wir beide zu ihm und verbeugten uns im Namaskar. An diesem Tag schloss er seine Hand und als er sie öffnete, hatten sich einige Reiskörner materialisiert. „Bindet dies in das Tuch, das ihr letzte Woche erhalten habt, und betet es an. Ihr werdet inneren Frieden finden“, sagte er segnend. „Ihr werdet keinen Grund für mehr Kummer haben; ich übertrage euch volle Bhakti.“

Am 5. Donnerstag geschah ein weiteres Wunder. Er sagte zu meiner Frau: „Ammayi! Stelle einen Sitz in deinem Haus auf, im Puja-Raum, und ich werde dir dort Darshan geben.“ Und er veranlasste uns, dies sofort zu tun.

Wir haben alle gelesen, dass Krishna mit seinem Bruder Balarama zum Haus von Arjuna ging und ihm und seiner Gefährtin Darshan gewährte und sie auch segnete. Auch dieser Sathya Sai, der derselbe Krishna und derselbe Shirdi Sai ist, kam in das Haus dieses armen Bhakta und segnete uns mit einer Vision seiner Mahima. Wir werden den außerordentlichen Zauber dieser Erfahrung nie vergessen. Er kam an zwei aufeinanderfolgenden Tagen, Sri Krishna Janmashtami und am Rohini Day. Die wunderbaren Erlebnisse dieser Tage wurden von meiner Frau in einem Gedicht beschrieben, das unter ihrem Namen Kamesvaramma in „Sai Sudha“ vom April 1944, gedruckt von All India Sai Samaj, Madras (Chennai), veröffentlicht wurde. Ich habe sie auch in Verse gefasst und in das „Sayeenatha Sathakam“ aufgenommen, das ich 1944 in einem separaten Buch veröffentlichte.

Er kam und setzte sich auf den Sitz im Puja-Raum und bat uns, hereinzukommen und neben ihm zu sitzen. Dann fragte er uns, ob wir nicht den Wunsch hätten, die verschiedenen Leelas früherer Geburten zu sehen. Als wir die Idee begeistert begrüßten, beschloss er, sie uns zu zeigen, und die ganze Familie versammelte sich um ihn. Er befahl uns, ihn zu beobachten. Und würdet ihr es glauben? Vielleicht nicht, bis ihr selbst die gleichen oder ähnliche Wunder von Baba erlebt. Wir waren begeistert von der Gestalt Narayanas auf dem Milchozean, der auf einem Vatapatra, einem Banyanblatt ruhte. Wir hörten nur ein Wort nach dem anderen, das die nächste Form ankündigte. Von einer Überraschung zur nächsten wechselten die Formen in schneller Folge. Wir hatten genug Zeit, um die Schönheit und Pracht jeder Form in uns aufzunehmen und von der unmittelbaren Kraft von Babas Sankalpa beeindruckt zu sein!

Und wo war Baba, unser Sathya, die ganze Zeit? Er wurde zu Gajendra, der seinen Rüssel hob, um Vishnu am Horizont zu grüßen, zu Krishna, dem Kuhhirtenjungen, der sich an einen Baum lehnte und Flöte spielte, zu Gopala auf der ehrfurchtgebietenden Kaliya-Schlange, zu Radha-Krishna, Lakshmi-Narayana, Parvati-Parameshvara und auch zu Sarasvati-Brahma. Dann sahen wir ihn als Sita-Rama und siehe da, wir hörten den Namen Sathyabhama und sahen sie. Auf Babas unsichtbaren Ruf hin hatten wir eine Vision von Mohini, der Gestalt, die Vishnu einst angenommen hatte, von Prahlada, der sich nach Narayana sehnte, und gleich darauf von Narasimha, der Hiranyakashipu tötete, sowie von Vamana, Parashurama und auch Buddha. Baba zeigte uns die Tötung von Shishupala, Saindhava und den Rakshasas. Wir sahen die Szene, in der der Herr die Parijata-Blumen bringt, dann wechselte das Bild zu einem von Panduranga und dann zu Narada und seinem ekstatischen Lobpreis des Herrn. Das nächste war von Navanitacora, dem Balakrishna, der Butter stiehlt, und danach die Tötung von Abhimanyu durch die bösen Kauravas und zuletzt gab es die herrliche Murti von Shirdi Baba selbst zu sehen! Wie könnten wir jemals diese leuchtenden Formen vergessen, die so voller Vitalität und Leben waren und an diesen beiden heiligen Tagen vor unseren Augen erstrahlten?

(Januar 1963 Sanathana Sarathi).

– Sri Manchiraju Thammiraju war ein Lehrer von Swami, als dieser die Sri Karibasavaswami District Board High School, Uravakonda, besuchte.

Quelle: Sanathana Sarathi August 2021

© Sri Sathya Sai Sadhana Trust – Publications Division, Prasanthi Nilayam

Das Licht der göttlichen Herrlichkeit