Bhagavans Botschaft an Buddhapurnima

Sanathana Sarathi 06 2022

Buddha zeigte der Menschheit den Pfad des Nirvana

Buddha konnte erst dann Glückseligkeit erfahren, als er das Prinzip der Einheit verstanden hatte. Er gab alle Sinnesfreuden auf. Er verstand, dass alles, was wir durch die Sinne erfahren, sinnlos ist und zu Bindung führt. Er erkannte, dass Missbrauch der Sinne die Menschlichkeit selbst zerstört. Er verließ sein Haus und seine Familie und entsagte der Welt. Schließlich erkannte er die atmische Einheit und erlangte den Zustand des Nirvana“, sagte Bhagavan in seiner Ansprache an Buddhapurnima am 7. Mai 2001.

Es gibt nichts größeres Göttlicheres als die Liebe

Siddhartha, der als Gautama Buddha bekannt wurde, führte verschiedene spirituelle Übungen durch, um sein wahres Selbst zu erkennen. Er studierte die Veden und heiligen Texte. Er begegnete vielen älteren weisen Menschen und versuchte, durch sie die Wahrheit zu erkennen. Aber keine dieser Praktiken konnte ihm den Weg zum Nirvana zeigen. Schließlich erkannte er, dass Nirvana darin besteht, die fünf Sinne des Sprechens, des Tastens, des Sehens, des Schmeckens und des Riechens auf heilige Weise zu verwenden. Er begriff, dass Japa, Meditation, Yoga und Opferrituale nur körperliche Aktivitäten sind. Diese spirituellen Praktiken sind für jene notwendig, die an den Körper gebunden sind. Wer an das Selbst gebunden ist, braucht keine dieser Praktiken durchzuführen. Buddha lehrte, dass Nirvana nur erlangt werden kann, indem man eine heilige Sichtweise (samyak drishti), eine heilige Redeweise (samyak vāk), heiliges Hören (samyak shravana), heilige Gefühle (samyak bhāva) und heiliges Handeln (samyak kriyā) kultiviert. Der Mensch verunreinigt heutzutage seinen Geist, indem er Schlechtes sieht. Wie kann man erwarten Nirvana zu erlangen, wenn der Geist verunreinigt ist? Deshalb sollte man als Erstes eine heilige Sichtweise entwickeln. Seht nichts Schlechtes, seht Gutes. Der Mensch erlebt aufgrund seiner unheiligen Sichtweise Schwierigkeiten. Übles zu sehen wird mit Sicherheit zu sündhaften Handlungen führen. Tatsächlich zerstört das seine Menschlichkeit selbst.

Eine heilige Sichtweise (samyak drishti) ist der erste Schritt zum Nirvana. Betrachtet alles was ihr seht als göttlich. Lasst eure Sicht von Liebe erfüllt sein. Eine mit Liebe erfüllte Sichtweise ist das Kennzeichen eines wahren Menschen. Nur wenn ihr eine heilige Sichtweise entwickelt, könnt ihr die Einheit in der Vielfalt verstehen. Diese Sichtweise lässt euch die Gegenwart des Göttlichen in allen erkennen. Diese Sicht müsst ihr entwickeln, um Einheit zu entfalten. Das war die erste Lehre von Buddha.

Füllt euer Herz mit Liebe

Als nächstes betonte er die Notwendigkeit einer heiligen Redeweise. Was immer ihr sprecht sollte in anderen keinerlei Verstörung hervorrufen. Es sollte wahrhaftig und zugleich erfreulich sein. Eine heilige Redeweise ist die Manifestation des Göttlichen. Gott existiert in Gestalt des Klanges (shabdabrahman). Lasst eure Worte unter keinen Umständen durch Härte verunreinigt sein. Werdet nie aufgeregt. Wenn ihr versteht, dass alle eins sind, wird es keine Gelegenheit zur Aufregung geben. Alle Körper sind wie Spiegel. Ihr seht eure eigene Widerspiegelung in ihnen. Wie könnt ihr jemals wütend auf eure eigene Widerspiegelung sein? Ihr solltet liebevoll sprechen. Es gibt keine größereGottheit als die Liebe. Wenn ihr euer Herz mit Liebe füllt, werden eure Gedanken, eure Sicht, eure Worte und Taten von Liebe erfüllt sein. Weil ihr euer Herz nicht mit Liebe füllt, finden viele schlimme Eigenschaften Eingang ins Herz und zerstören eure Menschlichkeit selbst.

Gemeinsam mit heiliger Sicht und heiligem Sprechen solltet ihr auch das heilige Hören (samyak shravana) entwickeln. Warum hat Gott euch Ohren gegeben? Um müßigem Klatsch zuzuhören? Die Ohren sollten nur solchen Inhalten lauschen, die mit dem atmischen Prinzip zu tun haben. Nur die Schwingungen der Seele sollten die Ohren erreichen. Hört niemals etwas Unheiligem oder Bösem zu.  Euer letztendliches Ziel besteht darin, das innewohnende atmische Prinzip zu erkennen, das in allen das gleiche ist. Es gibt überhaupt keine Unterschiede. Der Atman, der in euch gegenwärtig ist, ist in jedem anwesend. Er ist eigenschaftslos. Um dieses atmische Prinzip zu erkennen, solltet ihr euer Herz mit Liebe füllen. Das Herz ist wie ein Gefäß. Füllt es mit den Eigenschaften der Wahrheit, der Liebe und der Opferbereitschaft. Dann braucht ihr nicht um Frieden zu bitten; er wird sich von selbst von innen manifestieren. Tatsächlich befinden sich Liebe, Wahrheit etc. in euch. Ihr solltet sie von innen manifestieren; ihr könnt sie nicht von außen erlangen.

Buddha konnte erst dann Glückseligkeit erfahren, als er das Prinzip der Einheit verstanden hatte. Er gab alle Sinnesfreuden auf. Er verstand, dass alles, was wir durch die Sinne erfahren, sinnlos ist und zu Bindung führt. Er erkannte, dass Missbrauch der Sinne die Menschlichkeit selbst zerstört. Er verließ sein Haus und seine Familie und entsagte der Welt. Schließlich erkannte er die atmische Einheit und erlangte den Zustand des Nirvana.

Man sollte Liebe zu Gott (daivaprīti), Furcht vor Sünde (pāpabhīti) und Moral in der Gesellschaft (sanghanīti) haben. Das ist das wahre Nirvana. Haltet euch fern von Sünde. Versteht, dass Nähe zu Gott (daiva sannidhi) der wahre Reichtum (pennidhi) ist.

Bhagavan beendete seine Ansprache mit den Bhajans „Govinda Krishna jai Gopala Krishna jai“ und „Vahe Guru vahe Guru vahe Guru ji bolo“.

– Aus Bhagavans Ansprache an Buddhapurnima in der Sai Ramesh Krishan Halle, Brindavan, am 7. Mai 2001.

Quelle: Sanathana Sarathi June 2022

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Buddha zeigte der Menschheit den Pfad des Nirvana